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Der Tagesspiegel: Ottmar Schreiner nennt Verhältnis der SPD zu Gewerkschaften "bedrückend schlecht"

Geschrieben am 27-04-2007

Berlin (ots) - Der SPD-Linke Ottmar Schreiner hat das Verhältnis
zwischen SPD und Gewerkschaften als "bedrückend schlecht" bezeichnet.
Vor allem die Rente mit 67 stoße bei den DGB-Mitgliedern auf
"völliges Unverständnis", sagte Schreiner dem Berliner "Tagesspiegel"
(Samstagsausgabe), sie habe "das Fass für viele zum Überlaufen
gebracht". Beim Thema Niedriglöhne hingegen begegne man sich "wieder
einigermaßen entspannt". Die Absichtserklärungen lägen hier "dicht
beisammen, aber da ist die Katze auch noch nicht aus dem Sack".

Gleichzeitig übernehme die Linkspartei derzeit "alles, was an
gewerkschaftlichen Positionen irgendwo zu Papier gebracht wird",
warnte Schreiner. Die Gewerkschaften benutzten dies auch als
Druckmittel. Viele DGB-Mitglieder befänden sich aber in innerem
Zwiespalt. "Emotional sind sie stocksauer, mit kühlem Verstand wissen
sie, dass ohne und gegen die SPD nichts geht." Eine Zerrissenheit,
die laut Schreiner auch vielen in der SPD zu schaffen mache - und sie
vom Parteiaustritt abhalte. "Im Bauch ist Wut, im Kopf bemüht man
sich die Realitäten zu sehen."

Bayerns DGB-Chef Fritz Schösser rechtfertigte die Ausladung von
vier SPD-Abgeordneten als Redner bei Maikundgebungen. Kriterium sei
deren Haltung zur Renten- und Gesundheitsreform gewesen. "Wir mussten
schon mal deutlich machen, dass man nicht Gesetze an
Arbeitnehmerinteressen vorbei machen kann und danach sagen, jetzt
sind wir wieder gut", sagte Schösser dem "Tagesspiegel". So sei
politische Arbeit nicht mehr möglich, "auch nicht zwischen SPD und
DGB". Was die Linkspartei betreffe, müsse man unterscheiden zwischen
Taten und wohlfeilen Worten. "Als Opposition tut sie sich natürlich
leicht, mit Gewerkschaftszielen übereinzustimmen." Dass sie in der
Regierungsverantwortung damit auch gehörige Probleme habe, zeige das
Beispiel Berlin.

Eines akzeptiere man aber nicht, stellte Schösser klar. "Dass die
SPD, die in Berlin mit der Union koaliert, uns verbieten will, mit
der Linkspartei zu reden." Nötig sei Gelassenheit, sagte er. "Die
Linkspartei gehört weder in die Schmuddelecke noch besonders
hofiert."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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