| | | Geschrieben am 03-04-2007 Paritätischer Wohlfahrtsverband: "Familienpolitische Mogelpackung"  - Verband warnt vor Belastungsprogramm für Familien
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 Berlin (ots) - Für die Familienförderung werden in Deutschland
 nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nicht 184
 Milliarden Euro jährlich, sondern nur 38,6 Milliarden Euro
 ausgegeben. Der Verband sieht keinerlei Spielraum für Umschichtungen
 zur Finanzierung des Krippenausbaus innerhalb der familienfördernden
 Leistungen.
 
 "Die von der Regierung genannten 184 Milliarden Euro geben kein
 familienpolitisches Gesamtbudget wieder, sondern sind eine
 familienpolitische Mogelpackung", sagte Dr.Ulrich Schneider,
 Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Mehr als ein Drittel der
 Summe setze sich aus Leistungen zusammen, die zwar auch an Familien
 flössen, die jedoch keinesfalls an das Vorhandensein von Kindern
 geknüpft seien, wie etwa die Witwenrente, das Ehegattensplitting und
 die steuerliche Absetzbarkeit von Haushaltshilfen. Eingerechnet seien
 ebenso Leistungen, die der Beamtenversorgung oder der
 Gesundheitspolitik zuzuordnen sind, sowie Leistungen der
 Existenzsicherung nach dem SGB II, der Kinderfreibetrag im
 Steuerrecht sowie bestimmte Beitragsregelungen in der
 Sozialversicherung. "Bei der verbleibenden Restsumme führen selbst
 angeblich moderate Umschichtungen dazu, dass bessere Leistungen für
 Familien auf der einen Seite damit finanziert werden, dass man ihnen
 an anderer Stelle in unvertretbarer Weise Leistungen vorenthält",
 sagte Schneider.
 
 Strikt wandte der Verband sich gegen Überlegungen, die anstehende
 Kindergelderhöhung zu streichen oder das Kindergeld gar zu kürzen, um
 die Mittel für die Krippenfinanzierung zu nutzen. Aufgrund
 gestiegener Lebenshaltungs- und Wohnkosten müsse es vielmehr um zehn
 Prozent erhöht werden.
 
 "Das Kindergeld stellt für viele Familie eine wichtige Größe im
 Familienbudget dar. Es hat auch unter dem Gesichtspunkt der
 Armutsvermeidung eine herausragende Bedeutung, die nicht politisch
 klein geredet werden kann", sagte Schneider. "Zehn Prozent mehr oder
 weniger Kindergeld bedeuten ganz konkret acht Prozent mehr oder
 weniger Familienarmut." Anders ausgedrückt heiße das: plus oder minus
 120.000 Familien mit 200.000 Erwachsenen und 170.000 Kindern, die das
 Kindergeld vor Armut schütze.
 
 Schneider betonte: "Der Paritätische begrüßt ausdrücklich den von
 Familienministerin von der Leyen geplanten Ausbau der
 Kinderbetreuung." Dies sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur
 Schaffung eines einklagbaren Rechtsanspruchs auf einen
 Betreuungsplatz auch für unter Dreijährige. "Wer dieses Ziel
 erreichen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass wir insgesamt
 mehr für unsere Kinder ausgeben müssen", betonte Schneider. Dies
 betreffe sowohl den Ausbau infrastruktureller Angebote für Familien
 als auch die notwendige Anhebung des Kindergeldes.
 
 Der Paritätische untermauerte seine Position mit zwei Expertisen:
 einer systematischen Aufschlüsselung der Transferleistungen für
 Familien von Marion von zur Gathen, Referentin für Frauen, Familien
 und Kinder beim Paritätischen, sowie einer empirischen Studie zur
 Entlastungswirkung und zu Verteilungseffekten des Kindergeldes von
 Dr. Rudolf Martens, Referent für sozialwissenschaftliche Analyse.
 Unter dem Titel "Auf den Punkt gebracht" sind beide im Internet
 abrufbar unter www.paritaet.org in der Rubrik Aktuelles.
 
 Originaltext:         Paritätischer Wohlfahrtsverband
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53407
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_53407.rss2
 
 Pressekontakt:
 Martin Wißkirchen, Tel.: 030/246 36 311 oder Ulrike Bauer, Tel.:
 030/246 36 304
 
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