(Registrieren)

Westfälische Rundschau: Kommentar zu Iran/GB

Geschrieben am 29-03-2007

Dortmund (ots) - Der Mündungsbereich des Schatt el Arab ist ein
heikles Gewässer. Der Grenzverlauf zwischen Irak und Iran ist
umstritten. Ob die britischen Marinesoldaten in iranische
Hoheitsgewässer eingedrungen sind, lässt sich daher mit
Satellitenbildern nicht zweifelsfrei klären.

Ebensowenig auszuschließen ist, dass Teheran die Konfrontation
gewollt hat. Das weitgehend isolierte Regime neigt zu Provokationen,
die der Propaganda nach innen dienen, nach außen aber eine brisante
Dynamik entwickeln können. Der Atomstreit, den Irans Präsident als
eine Frage des nationalen Prestiges zur Stabilisierung der eigenen
Macht behandelt, bietet mehr als einen Beleg dafür.

Folge derart gefährlicher Manöver ist die Lähmung der Diplomatie,
eine Eskalation des Konflikts wird geradezu unausweichlich.
Drohungen, Sanktionen, Schuldzuweisungen setzen eine Spirale in Gang,
die eine friedliche Lösung verhindert. Verhandlungen stoßen an ihre
Grenzen, wenn nichts mehr bleibt, als dass einer der beiden
Streithähne sein Gesicht verliert.

Der britische Premier Tony Blair, der kurz vor seinem Ausscheiden
feststellen muss, dass er mit dem Irakkrieg die Sympathien seiner
Landsleute verspielt hat, steht unter enormem Druck. Er demonstriert
Härte - und bringt damit nicht nur die im Iran festgehaltenen
Soldaten, sondern auch die zaghaften Ansätze einer Konfliktlösung in
Gefahr.

Die hat die Pulverfass-Region bitter nötig, seien es nun die
europäisch-iranischen Atomverhandlungen, die Signale der Arabischen
Liga an Israel oder die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit,
die Washington und die mächtigen Nachbarn des Irak endlich an einen
Tisch holt.

Doch es gibt auch die Hardliner, die der Gewalt das Wort reden,
und auf deren Mühlen der jüngste Konflikt Wasser lenkt. In Washington
ist schon wieder von der "militärischen Option" die Rede. Deshalb und
im Interesse der britischen Soldaten ist Blair dringend Mäßigung
anzuraten und eine Rückkehr zur stillen Diplomatie.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

62545

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Börsengang der RAG = von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Eine der wichtigsten Entscheidungen der Landespolitik in Nordrhein-Westfalen hängt weiter in der Luft: Der Börsengang der RAG ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. Dabei geht es um das Schicksal von zehntausenden Mitarbeitern, um die Frage, ob es in NRW ein weiteres Dax-Unternehmen gibt, und vor allem, ob der sozialverträgliche Ausstieg aus der Steinkohleförderung tatsächlich gelingt. Die Lage ist derzeit einigermaßen unübersichtlich, weil sie durch persönliche Animositäten belastet wird. NRW-Ministerpräsident mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar: Kurnaz Ulm (ots) - Der BND-Ausschuss hat den Fall Kurnaz weitestgehend aufgeklärt. Die Umstände, die zur Inhaftierung des Türken aus Bremen in Guantànamo geführt haben, sind dokumentiert, das Verhalten der rot-grünen Bundesregierung konnte durch Aktenvermerke und Zeugenbefragungen rekonstruiert werden. Nun kommt es darauf an, wie die Parlamentarier das Tun und Lassen der damals Verantwortlichen politisch bewerten - ob besonders dem heutigen Außenminister Frank-Walter Steinmeier grobes Versagen zur Last gelegt werden kann. Dass sich im Bundestag mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Kurnaz: Stuttgart (ots) - Es darf nicht sein, dass Rechtsgrundsätze ausgehebelt werden, nur weil die Geheimdienste bereits im Vorfeld der Gefahrenabwehr Verdächtige ausfindig machen müssen. Unter Verdacht geraten zu sein begründet noch keine Schuld. Im Fall Kurnaz hat die Politik den Staat schützen wollen und dafür die gebotene Fürsorge für einen einzelnen Menschen vernachlässigt. Von diesem Versäumnis kann sie nicht freigesprochen werden. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39937 mehr...

  • Westfalenpost: Restrisiko Hagen (ots) - Bundestag debattiert Patientenwillen Von Nina Grunsky Ärzte urteilen darüber, ob ein wehrloser Patient sterben darf oder dahinsiechen muss. Ist es so? Nein. Aber die Angst davor ist groß bei vielen Menschen. Und vermutlich nicht immer unbegründet, selbst wenn viele Mediziner sich verantwortungsvoll darum bemühen, den aktuellen Willen eines Patienten zu ergründen. Es klingt daher verlockend, den Ärzten verbindlich mit einer Patientenverfügung zu diktieren, was sie tun dürfen oder lassen müssen. Ganz gleich, ob die Krankheit mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Kurnaz-Ausschuss Leipzig (ots) - Der Schily war es oder der Steinmeier oder doch der Fischer, Joschka? Egal, Hauptsache ist, Murat Kurnaz - jener unglückliche Islam-Bummler aus Bremen - weiß nun, dass sehr viele Ex- und Aktiv-Minister nicht vor der Verantwortung kneifen. Steinmeier, besorgt um seine weiße Weste - weil er noch viel vor hat - findet sogar sehr spät ein Wort des öffentlichen Bedauerns für das Einzelschicksal Kurnaz. Mehr ist nicht drin. Mit einem Fernglas bewaffnet, geriet der zeitweilige Gefährder ins Blickfeld, weil er im Umfeld der New mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht