| | | Geschrieben am 11-03-2007 WAZ: Alles wird grün: Das Klima und der Kapitalismus  - Leitartikel von Ulrich Reitz
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 Essen (ots) - Vielleicht wird am Ende doch noch alles gut. Nehmen
 wir für einen Moment an, das Thema Klimawandel endet dann doch nicht
 wie in einem dieser schaurig-schönen Katastrophenfilme, sondern wird
 von der Menschheit gelöst - weshalb könnte es genau so kommen?
 
 Sicher nicht aus Idealismus. Die Folgen des Klimawandels
 einzudämmen, kostet je nach Schätzung zwischen ein bis drei Prozent
 unseres Bruttosozialprodukts. Nichts zu tun, würden wir global mit
 einem Verlust von bis zu 20 Prozent unserer Wirtschaftsleistung
 bezahlen. Daraus folgt: Klimaschutz ist nicht mehr irrational,
 sondern rational. Ein einstmals ökologisches wird zu einem
 ökonomischen Thema. Darum ist es so plötzlich vorbei mit seinem
 Nischendasein: Die Welt grün zu erhalten steht nun im Zentrum unserer
 Aufmerksamkeit. Es handelt sich nicht mehr um eine Angelegenheit von
 Greenpeace, sondern der Uno.
 
 Man könnte auch sagen: Klimaschutz wird kapitalistisch. Er
 bedroht nicht mehr Wohlstand, sondern setzt ihn voraus. Die Freiheit
 des Wirtschaftens findet im Klima seine größte Bedrohung; eine, die
 womöglich größer ist als die durch den islamistischen Terrorismus.
 Wenn der Weltwirtschafts-Metropole Shanghai aufgrund einer
 Versteppung im Norden des Landes Wassernot droht, wenn die
 klimabedingten Umweltkatastrophen im übrigen Asien und vor allem in
 Afrika zunehmen, braucht es wenig Phantasie sich auszumalen, welche
 unmittelbaren Folgen das in den westlichen Wohlstandsgesellschaften
 haben wird.
 
 Wenn Klimaschutz kapitalistisch wird, dann werden die beiden
 kapitalistischsten Länder der Welt, die USA und China sich dieses
 neuen globalen Megathemas bemächtigen. Chinas Katheder-Kommunisten,
 früher die allergrößten Umweltfrevler, reden schon so. Schwarzenegger
 hat noch vor den Europäern verbindliche CO2-Ziele durchgesetzt. Wobei
 er Klimaschutz ansieht als einen Beitrag zur Rettung der
 amerikanischen Freiheits-, Europäer würden sagen: Spaßgesellschaft.
 Arnie will weiter lustvoll große Autos fahren, nur eben mit Ökosprit.
 Jedenfalls sollten die Europäer, erkennbar narkotisiert von jüngsten
 Gipfel-Erfolgen, bloß nicht glauben, sie hätten auf das Thema
 Umwelt-Technologie ein Dauer-Monopol. Sobald sich herumspricht, dass
 man damit Geld verdienen kann, werden die USA und China, die schon in
 der Vergangenheit oft weitaus dynamischer, entschlossener und
 innovativer agiert haben als die Europäer, dem alten Kontinent die
 Pole Position auf dem Weltmarkt streitig machen. Und die
 Globalisierung? Wird halt auch noch grün.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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