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Afghanistan: Nahrungsmittelhilfe ist Schlüssel für zivilen Wiederaufbau

Geschrieben am 09-03-2007

Berlin (ots) - Das UN World Food Programme (WFP) hat mit Blick auf
die heutige Bundestagsdebatte zu Tornado-Einsätzen und zivilem
Wiederaufbau in Afghanistan auf die Schlüsselrolle der
Nahrungsmittelversorgung für die Entwicklung des Landes hingewiesen.
"Der Bedarf an Nahrungsmittelhilfe ist sehr hoch", sagte Monika
Midel, Direktorin des Berliner WFP-Büros, "und Nahrung ist oft
ausschlaggebend dafür, ob beispielsweise Bildungsprogramme gelingen
und vor allem Frauen und Mädchen gefördert werden können."

WFP, die größte humanitäre Organisation der Welt, versorgt
jährlich rund 3,5 Millionen bedürftige Afghanen mit Nahrung, darunter
allein 2,5 Millionen Schulkinder im Rahmen seines "Food for
Education"-Programms.

Insbesondere im Süden des Landes, dessen Befriedung im Zentrum der
Bundestagsdebatte stand, wird der Bedarf an Nahrungsmittelhilfe nach
Einschätzung des WFP durch Kampfhandlungen und Vertreibungen noch
zunehmen. "Wir müssen im Süden Afghanistans von einem starken Anstieg
der Vertreibungen ausgehen", sagte Midel "auch deshalb benötigen wir
allein für die nächsten sechs Monate weitere 24.000 Tonnen
Nahrungsmittel im Wert von rund 18 Mio.$".

Auch Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hatte
jüngst darauf verwiesen, dass der vergleichsweise instabile Süden
Afghanistans sowie landesweit afghanische Frauen und Mädchen stärker
ins Zentrum der Wiederaufbaubemühungen rücken müssten.
WFP-Untersuchungen belegen nun, dass insbesondere Nahrungsmangel im
Süden Afghanistans ein dramatisches Problem ist: In Provinzen wie
Nimroz leiden mehr als 60% der Bevölkerung an Unterernährung. WFP ist
im Süden Afghanistans bereits aktiv und versorgt bedürftige Familien.
Mädchen und Frauen werden als wichtigste Träger des zivilen
Wiederaufbaus bereits im ganzen Land gezielt durch WFP-Programme
gefördert.

Afghanische Frauen stehen beispielsweise im Zentrum der
WFP-Alphabetisierungsprojekte und der Ausbildung von angehenden
Lehrern, die zu 70% Frauen fördern und diese während der Ausbildung
mit Nahrung versorgen. Weitere Hilfsprogramme für insgesamt 400.000
Mädchen sind an ihren regelmäßigen Schulbesuch gekoppelt.

So konnte die Anzahl der Grundschülerinnen unter anderem durch
WFP-Schulspeisungsprogramme seit 2002 auf 1,5 Mio. Mädchen fast
verdoppelt werden. Der Handlungsbedarf ist jedoch weiterhin groß,
noch immer geht nur jedes dritte afghanische Mädchen im
Grundschulalter zum Unterricht. "Insgesamt können fast sieben
Millionen Afghaner ihren täglichen Nahrungsmittelbedarf nicht
decken", sagte WFP-Direktorin Midel. "Der zivile Wiederaufbau
Afghanistans kann nur gelingen, wenn ihre Grundversorgung gesichert
ist".

Originaltext: UN World Food Programme WFP
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57624
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57624.rss2

Pressekontakt:
Ralf Suedhoff, WFP Berlin, 030-206149-12, ralf.suedhoff@wfp.org


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