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WAZ: Streit um Kohlekraftwerke Acht neue Wolkenmaschinen - Leitartikel von Christopher Onkelbach

Geschrieben am 08-03-2007

Essen (ots) - Erst hatten wir den Hitzesommer 2003. Dann kam der
Hurrikan Katrina. Es folgten diverse Katastrophenfilme sowie Al Gores
Dokumentation "Eine unbequeme Wahrheit". Schließlich zeigte uns der
Bericht des britischen Regierungsberaters Sir Nicolas Stern, wie
teuer der Klimawandel wird. Und jüngst erschien der alarmierende
UN-Weltklimabericht. Und nun haben die Krefelder die Nase voll.

Die Bürger wollen keine neuen Kohlekraftwerke vor ihrer Haustür.
Sie haben Angst vor Feinstaub, Krebsrisiko, Kohlendioxid und
überhaupt: der Klimawandel.
Acht neue Kohlekraftwerke sollen in den nächsten Jahren in NRW
entstehen. Quer übers Land formieren sich bereits Bürgerinitiativen,
die gegen diese "CO2-Schleudern" aktiv werden. Die Stimmung scheint
zu kippen. Dazu passt, dass nach einer aktuellen Forsa-Umfrage die
Mehrheit der Bundesbürger (57%) der Ansicht ist, dass die Politiker
den Klimawandel nicht ernst genug nehmen würden.

Betrachtet man die Fakten, muss man den erzürnten Krefeldern
Recht geben. In NRW wird bundesweit mit Abstand die größte Menge des
klimaschädlichen Kohlendioxids in die Luft geblasen: 44 Prozent der
deutschen Emissionen. Schuld daran sind vor allem die Kohlekraftwerke
im Lande. Dabei geht über die Hälfte der eingesetzten Energie als
Abwärme verloren. Nur 35 bis 45 Prozent der verfeuerten Energie wird
in Strom umgewandelt. Der Rest geht über die Kühltürme die Luft.
Damit ist ein Kohlekraftwerk eher eine Wolkenmaschine, die nebenbei
auch Strom erzeugt.

Doch was sind die Alternativen? Braunkohle? Zu schmutzig.
Atomkraft? Zu teuer, zu riskant. Gas? Kommt aus Russland. Wind?
Sonne? Erdwärme? Biomasse? Wasser? Das ist die Zukunft. Doch soweit
sind wir noch nicht. Nach Meinung von Experten könnten im Stromsektor
frühestens ab 2030 erneuerbare Energiequellen einen Anteil von 30
Prozent erreichen. Diese Zeit muss die Energiewirtschaft möglichst
umweltschonend überbrücken. Bis dahin benötigen wir also noch die
modernste Kraftwerkstechnik, die zur Verfügung steht.

Zugleich aber muss massiv in die Entwicklung und den Ausbau der
erneuerbaren Energiequellen investiert werden. Denn halten wir an der
Kohleverstromung auf Dauer fest, wird Deutschland die Klimaziele nie
erreichen können. Deshalb ist es wichtig, dass die Atmosphäre nicht
länger kostenlos verschmutzt werden darf. Nur so können die
Kraftwerksbetreiber gezwungen werden, bald umzusteuern.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


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