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Mitteldeutsche Zeitung: Antisemitischer Vorfall in Parey Staatsanwaltschaft und Ministerium streiten um Tathergang

Geschrieben am 03-03-2007

Halle (ots) - Die Umstände des antisemitischen Vorfalls in Parey
(Jerichower Land) im Oktober 2006 werden immer undurchsichtiger. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Sonnabend-Ausgabe). Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei streiten
über den Tathergang. Denn die inzwischen veröffentlichten
Ermittlungsergebnisse der beiden Behörden weichen in einem
wesentlichen Punkt stark voneinander ab.

Dabei geht es im Kern um die Frage, ob der bislang als Opfer
gehandelte 15-Jährige das Schild mit dem antisemitischen Spruch
freiwillig und im Wissen um die Aufschrift um seinen Hals hängte.
Oder ob er dazu gezwungen wurde. Die Stendaler Staatsanwaltschaft
vertritt die zweite Position und hat den Punker daher auch nicht
wegen Volksverhetzung angeklagt. Im Gegensatz zu fünf anderen
Jugendlichen.

Im Innenministerium zeigt man sich über die Version der
Staatsanwälte "schockiert". Sprecher Klaus-Peter Knobloch sagte:
"Diesen Widerspruch zu unseren Ergebnissen kann ich nicht erklären."
Eine vom Innenministerium geleitete interministerielle Arbeitsgruppe
war vor einer Woche zu dem Schluss gekommen, dass der 15-Jährige das
Schild mit der Aufschrift "Ich bin im Ort das größte Schwein, ich
lass' mich nur mit Juden ein" freiwillig umgehängt hatte. Der Schüler
habe die Aufschrift sogar vorher gelesen, heißt es in dem gemeinsamen
Bericht.

Dem widerspricht jedoch die Staatsanwaltschaft. "Wir gehen davon
aus, dass das Schild zusammengefaltet und vom Opfer nicht zu lesen
war", sagte Behördensprecher Thomas Kramer. Damit bestehe "kein
hinreichender Tatverdacht", um auch diesen Jugendlichen wegen
Volksverhetzung anzuklagen. Zudem deutete Kramer an, dass im
Gegensatz zur Darstellung der Polizei sehr wohl Druck auf den
Jugendlichen ausgeübt wurde.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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