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Westdeutsche Zeitung: Kommentar zum UN-Klimabericht

Geschrieben am 02-03-2007

Düsseldorf (ots) - Von Stefan Küper

Ban Ki Moon, der neue UN-Generalsekretär, vergleicht den
Klimawandel mit Kriegen. Was auf den ersten Blick wie ein wuchtiger
Weckruf klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Verharmlosung:
Eine Milliarde Menschen könnten durch den Klimawandel bedroht werden,
Kontinente werden ihr Gesicht verändern - welche Dimensionen müssten
Kriege haben, die solches vermögen?

Vermutlich kam es Ban aber gar nicht so sehr auf die Tauglichkeit
des Vergleichs an, sondern eher auf die erhoffte Wirkung. Er will
eine Prioritätenverschiebung bei den Vereinten Nationen: Die
Verhinderung und Eindämmung von Kriegen war bisher ihr Hauptanliegen,
der Klimaschutz soll nun als gleichberechtigtes Ziel hinzu kommen.
Das ist naheliegend, schließlich kann ein globales Problem nur mit
einer globalen Organisation gelöst werden. Nur müssten sich dann zwei
entscheidende Dinge verändern.

Erstens: Wer Probleme lösen will, muss die hören, die am meisten
unter ihnen leiden - das werden laut Experten die Entwicklungsländer
sein. Sie werden die Folgen des Klimawandels am härtesten zu spüren
bekommen. Und ausgerechnet sie haben bei den UN nur wenig Gewicht.
Die fünf ständigen Mitglieder samt Vetorecht sind vier
Industrienationen (USA, England, Frankreich, Russland) und ein
Schwellenland (China). Es sind die größten Verursacher des
Treibhauseffekts, die hier bestimmen, wieviel Barmherzigkeit sie den
Klimaopfern zukommen lassen wollen.

Zweitens: Friedenssicherung funktioniert nicht allein per
Diskussion. Das gilt auch im Kampf gegen den Klimawandel. Seit rund
15 Jahren debattiert die Welt über die Verringerung der Treibhausgase
- ohne greifbaren Erfolg. Gleichzeitig bestaunt sie ratlos die ersten
gravierenden Folgen des Klimawandels. Tausende Afrikaner versuchen
jedes Jahr über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Viele kann man
mit Fug und Recht als "Klimaflüchtlinge" bezeichnen. Sie fliehen vor
verödeten Böden und Kriegen um fruchtbares Land und Wasser. Europa
mauert sich ein. Doch was passiert, wenn nicht Tausende, sondern
Millionen in die Regionen der Welt strömen, in denen das Klima
erträglich bleibt?

Ban hat eine große Aufgabe übernommen. Es braucht mehr als einen
Friedensstifter, um sie zu bewältigen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Zeitung
Stefan Küper
Telefon: 0211/ 8382-2357
stefan.kueper@westdeutsche-zeitung.de


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