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Westfälische Rundschau: Kommentar der Westfälischen Rundschau zum Aus für das Dortmunder Bahnhofsprojekt "3do"

Geschrieben am 28-02-2007

Dortmund (ots) - Von Klaus Schrotthofer

Willkommen in Deutschland, dem Land mit Millionen Arbeitslosen, in
dem Politiker täglich um Investoren werben! Willkommen im Ruhrgebiet,
wo alle möglichen vorgeblichen Alt-Industrien abgewickelt werden,
damit neue Jobs in Zukunftsbranchen entstehen können! Willkommen in
einer Stadt, in der ein privater Investor seit Jahren darum bettelt,
Hunderte Millionen Euro investieren zu dürfen und jetzt nach schier
endlosen Hinhaltemanövern schlußendlich das Handtuch wirft - oder
werfen muss. Willkommen in Dortmund.

Vielleicht wird dereinst ein Lehrstück aus dem 3do-Desaster. Ein
Beispiel dafür, wie eine bornierte Bürokratie zusammen mit ignoranten
Managern im Staatsauftrag noch jedes ambitionierte Projekt zwischen
Paragrafen zerreiben können. Wahrscheinlich wird man feststellen,
dass sich jeder einzelne Bahn-Mitarbeiter in diesem Trauerspiel dem
Buchstaben des Gesetzes nach korrekt verhalten hat. Und im Ergebnis
wird doch deutlich, welche zermürbende Macht ein solcher Apparat
entfalten kann, in dem sich individuelle Unschuld zu organisierter
Verantwortungslosigkeit summiert.

125 000 Menschen bewegen sich täglich durch die abrissreife
Bruchbude, die als Hauptbahnhof der zweitgrößten Stadt
Nordrhein-Westfalens firmiert. 125 000 Menschen erleben dort täglich
den Unterschied zwischen der bunten Werbewelt des Bahn-Chefs Mehdorn
und der nach Frittenfett und Katzen(?)pisse duftenden Wirklichkeit.
Es ist eine einzige Schande - für diese Stadt, für die Region, für
das Land, für die Bahn.

Jetzt also werden alle erklären, warum es nie funktionieren
konnte. Warum ein privater Investor, der Bahn-Konzern, etliche
Landes- und Bundesminister zehn Jahre lang nicht in der Lage waren,
500 Millionen Euro auszugeben, einen zeitgemäßen Verkehrsknotenpunkt
und Tausende Arbeitsplätze zu schaffen. Der Oberbürgermeister wird
sich dafür verteidigen müssen, dass er so lange eine Vision gegen
provinziellen Mief verteidigt hat. Und demnächst wird wieder einer
von der Bedeutung privater Investitionen sprechen. Willkommen in
Dortmund!

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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