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Neues Deutschland: zur Gesundheitsreform

Geschrieben am 30-01-2007

Berlin (ots) - Man mag den Wettervorhersagen trauen oder nicht,
aber wenn eine Sturmwarnung gegeben wird, weiß man wenigstens, wovor
gewarnt wird: vor einem Sturm natürlich. Das ist bei einer
Gewinnwarnung anders. Es handelt sich um einen Euphemismus, einen
Begriff, der das Gemeinte verhüllt, hier sogar ins Gegenteil
maskiert: Angekündigt wird keine Explosion, sondern ein Einbruch des
erwarteten Gewinns. Wirtschaft und Politik bedienen sich gern der
begrifflichen Täuschung, die gelegentlich auch in Selbsttäuschung
endet. Entlassungen werden zu Freisetzungen, Sozialabbau zur
Sozialreform, Menschen zum Humankapital, Kriege zu Missionen und
Kriegstote zu Kollateralschäden.
Und was ist mit der Gesundheitsreform? Werden wir ab dem 1. April
alle so reformiert sein, dass Krankheiten fortan besser heilen? Wohl
nicht. Nur eines ist gewiss: dass wir mehr zahlen müssen und die
Pharmaindustrie weiter zulangen darf. Die Farce, zu der das
»Jahrhundertwerk« geworden ist, beleidigt den Gedanken der
Solidarität. Verstanden wird ohnehin nichts mehr. Selbst Abgeordnete
der Koalition ballen kleine Fäuste in der Tasche. Deswegen wurden sie
gestern zur Probeabstimmung bestellt - noch so ein Begriffsmüll. Was
wurde da geprobt? Eine Mehrheit von 308 plus x Stimmen hat die
Koalition bei 447 eigenen Sitzen sicher. Aber geprobt wurde. Wie man
die Hand hebt? Der Spaß vor dem Ernst? Nein, die Ausübung des freien
Mandats - also: die Disziplin.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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