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Wende in der Afghanistan-Politik nötig / Medico international kritisiert Militarisierung

Geschrieben am 30-01-2007

Frankfurt/Main (ots) - Anlässlich der Bundestagsdebatte um einen
möglichen Einsatz von Tornado-Flugzeugen der Bundeswehr in
Afghanistan kritisierte die Frankfurter Hilfsorganisation medico
international die damit verbundene weitere Militarisierung des
Konflikts. "Alle wissen, dass die Probleme in Afghanistan nicht mit
militärischen Mitteln zu lösen sind", so Thomas Gebauer,
Geschäftsführer der in Afghanistan tätigen Organisation, "und laufen
trotzdem immer weiter in die Sackgasse hinein." Die Politik kaschiere
damit den Mangel eines tragfähigen Wiederaufbaukonzeptes. Den Preis
bezahle die afghanische Zivilbevölkerung. Mehrere tausend Menschen
wurden allein im vergangenen Jahr Opfer schonungsloser
Bombardierungen im "Krieg gegen den Terror", dem nun auch der zur
Debatte stehende Tornado-Einsatz dienen soll. Gebauer forderte eine
radikale Umkehr in der Afghanistan-Politik. "Die Frauen aus Helmand,
die vor kurzem in Kabul gegen die Bombardierungen demonstrierten,
forderten Bildung, Gesundheit und Arbeit", so Thomas Gebauer, "Das
sind die Parameter, an denen sich eine kohärente Afghanistan-Politik
messen lassen muss." Gebauer kritisierte die Fehlleitung von
Aufbaumitteln, die allzu oft in den Kanälen großer ausländischer
Firmen versanden. "Unsere afghanischen Kollegen nehmen das mit großer
Aufmerksamkeit wahr. Aus ihrer Perspektive gibt es einen
Zusammenhang: Einerseits verlieren afghanische Minenräumer ihre
Arbeit, weil nicht mehr genügend Geld für humanitäres Minenräumen
vorhanden ist. Andererseits verdienen sich Konzerne wie Halliburton,
Berger oder Kellogg eine goldene Nase, ohne Arbeitsplätze zu schaffen
oder sichtbare Erfolge im Lebensstandard oder der Infrastruktur
Afghanistans vorweisen zu können."

medico international arbeitet mit afghanischen Partnern im Bereich
der humanitären Minenräumung und Aufklärung der Zivilbevölkerung über
die Gefahren von Kriegshinterlassenschaften. Die Frankfurter
Organisation unterstützt außerdem eine Poliklinik in Kabul und
arbeitet mit afghanischen Kulturinitiativen zusammen.

Originaltext: medico international
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=14079
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_14079.rss2

Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer, maurer@medico.de, 069 9443829, 01711221261
Weitere Informationen unter: www.medico.de


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