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Westfalenpost: Kein klarer Fall Steinmeier, Kurnaz, 11. September 2001

Geschrieben am 26-01-2007

Hagen (ots) - Von Bodo Zapp

Hinterher sind alle immer ganz schlau. Frank-Walter Steinmeier
(SPD) wird teilweise schon so dargestellt, als habe er den armen
Murat Kurnaz in gnadenloser Böswilligkeit seinem
Guantanamo-Haftschicksal überlassen. Der Außenminister und frühere
Kanzleramtschef müsse zurücktreten.
Halt, möchte man denen zurufen, die meinen, die Wahrheit zu kennen.
Ob die Hintergründe um die späte Freilassung des in Bremen
aufgewachsenen Islamisten mit türkischem Pass jemals restlos geklärt
werden, ist wegen der Geheimdienst-Einflüsse nicht sicher. Jetzt so
zu tun, als seien die Rollen des Guten und der Bösen klar verteilt,
ist nicht fair gegenüber Steinmeier, der noch nicht vor dem Ausschuss
aussagen konnte.
Richtig ist, dass es zwischen der offiziellen Darstellung als
Friedenskönige und der praktischen USA-Unterstützung der rot-grünen
Regierung einen Widerspruch gab. Schröder, Fischer, Schily,
Steinmeier - sie alle haben möglicherweise im Fall Kurnaz Fehler
gemacht. Aber zur Erinnerung: Dies geschah in der Zeit nach den
Terror-Anschlägen vom 11. September 2001. Wenige Wochen später reiste
der strenggläubige Mann nach Pakistan, gefasst wurde er nahe der
afghanischen Grenze.
Vom Verdacht eines terroristischen Bremer Umfelds war die Rede, in
einer Zeit, da in Deutschland nach Terror-"Schläfern" gefahndet
wurde. Schließlich hatte man die Flugzeug-Attentate in Hamburg
geplant. Die Öffentlichkeit forderte höchste Wachsamkeit. Der
vollbärtige Murat Kurnaz mag ein harmloser Islamist sein, letzte
Klarheit besteht nicht. Alle spielen mit gezinkten Karten. Sie dürfen
nicht zur Vorverurteilung stechen.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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