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Ulla Jelpke: Bahnchef Mehdorn muss Gedenken an deportierte jüdische Kinder ermöglichen

Geschrieben am 26-01-2007

Berlin (ots) - Zum Holocaust-Gedenktag am morgigen Samstag erklärt
die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke:

Morgen finden auf mehreren deutschen Bahnhöfen Proteste gegen die
geschichtsvergessene Politik von Bahnchef Hartmut Mehdorn statt. Die
französische Initiative "Elftausend Kinder", jüdische Gemeinden und
Bürgerinitiativen fordern von der Deutschen Bahn AG, endlich ein
würdiges Gedenken an deportierte Jüdinnen und Juden zu ermöglichen.
Dieser Forderung schließe ich mich ausdrücklich an.

Drei Millionen Menschen jüdischer Abstammung hat die Deutsche
Reichsbahn in Güterwagen in die Vernichtungslager des Nazi-Regimes
deportiert. Darunter waren auch Zehntausende Kinder. Mehdorn
verhindert bis heute, dass auf deutschen Bahnhöfen in angemessener
Weise an die Verschleppten und Ermordeten erinnert wird. Und diese
Boykottpolitik, die das Gedenken ins Belieben der Bahn AG als
Nachfolgeunternehmen der Reichsbahn stellt, wird von
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sogar noch gedeckt.

Lediglich eine Ausstellung auf Grundlage einiger Exponate des
Nürnberger Bahnmuseums hat Mehdorn auf öffentlichen Druck hin
angekündigt. Im Bahnmuseum wird der größte Massenmord der Geschichte
auf nur 18 Quadratmetern abgehandelt - weniger Fläche als in einem
einzigen Deportationswagen. Und nicht das Schicksal der Deportierten
und Ermordeten steht im Mittelpunkt, sondern die Reichsbahn selbst.
Der Verdacht liegt nahe, dass der Berliner Vorstand der Deutschen
Bahn über das ganze Ausmaß der Verbrechen nicht vollständig
informieren will.

Es wird Zeit, dass die Bahn endlich dort an die ermordeten
Menschen erinnert, wo sie ihre letzte Fahrt antreten mussten: Auf den
Bahnhöfen der Deportationsstrecken. An der Gestaltung des würdigen
und umfassenden Gedenkens an das Schicksal der deportierten Kinder
und ihrer drei Millionen Leidensgefährten müssen Opferorganisationen,
jüdische Gemeinden und Bürgerinitiativen direkt beteiligt werden.

Die Erinnerung an die Opfer des Faschismus ist eine unverzichtbar
angesichts einer erstarkenden neofaschistischen Bewegung in
Deutschland.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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