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PKW-Verbrauchslimits schonen das Klima / Gesetzliche EU-Vorgaben dringend erforderlich

Geschrieben am 23-01-2007

Berlin/Brüssel (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) hat gegen die Verschiebung von
Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrsbereich protestiert und von der
EU-Kommission die schnelle Durchsetzung gesetzlicher
Spritverbrauchsgrenzen für PKW gefordert. Ursprünglich habe die
Kommission an diesem Mittwoch gesetzliche Obergrenzen für den
Spritverbrauch von PKW festlegen wollen. Dies habe jedoch
Industriekommissar Günter Verheugen verhindert. Damit habe er sich
zum wiederholten Mal als Umweltignorant geoutet.

Gerhard Timm, BUND-Geschäftsführer: "Mehr als vierzig Tote hat
eben erst der Orkan `Kyrill` gefordert, in dem Experten ein Zeichen
des Klimawandels sehen. Und kaum ist der Sturm vorbei, wagen sich die
Verhinderer von Klimaschutzmaßnahmen wieder aus der Deckung. In
unschöner Allianz blockieren der Verband der Automobilindustrie und
EU-Kommissar Verheugen die nötigen Grenzwerte für den Ausstoß
klimaschädlicher Abgase bei PKW. Bundeskanzlerin Merkel muss
Verheugen zur Vernunft bringen. Nur dann kann sie ihr Versprechen
umsetzen, den Klimaschutz zu einem Kernthema ihrer
EU-Ratspräsidentschaft zu machen."

Da die EU-Kommission das Versagen der Autoindustrie bei der
versprochenen Reduzierung der CO2-Emissionen konstatieren müsse, sei
die Zeit unverbindlicher Selbstverpflichtungen vorbei. Die
Autohersteller müssten gezwungen werden, 2012 im Durchschnitt der
Flotte ihrer verkauften Neuwagen unter 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu
bleiben. Dies entspreche einem Spritverbrauch von etwa 5 Liter Benzin
bzw. 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Bis 2016 müsse der CO2-Wert
dann auf 80 Gramm pro Kilometer gesenkt werden. Derzeit lägen die
verkauften Neu-PKW der deutschen Hersteller im Durchschnitt bei rund
170 Gramm pro Kilometer.

Timm zum Versagen der deutschen Automanager: "Piech,
Pischetsrieder, Winterkorn, Zetsche, Reithofer und Wiedeking
ignorieren den Klimaschutz seit Jahren. Jetzt ist ihre Schonzeit
abgelaufen. Der Klimaerwärmung kann nur begegnet werden, wenn der
Autoindustrie endlich Bandagen angelegt werden. Die Bundeskanzlerin
muss jetzt Farbe bekennen. Sie darf sich nicht länger von den
Lobbyisten der Luxuskarossen an der Nase herumführen lassen."

Verheugen versuche Verbrauchsobergrenzen für PKW zu verhindern,
indem er auf eine angeblich gefährdete Wettbewerbsfähigkeit deutscher
Autohersteller verweise. Er übersehe dabei, dass allein die Übernahme
klimapolitischer Verantwortung der Autoindustrie künftig noch Chancen
eröffne. Sprit fressende Autos ließen sich schon jetzt auf dem
chinesischen oder US-amerikanischen Markt zunehmend schlechter
absetzen. Würden die deutschen Autohersteller nicht schnell umdenken,
zerstöre deren Verweigerungshaltung nicht nur das Klima sondern
gefährde zusätzlich viele Arbeitsplätze.

Dies müsse auch der Präsident des Verbands der Automobilindustrie
(VDA), Bernd Gottschalk, endlich begreifen. Dessen Ablehnung gleicher
CO2-Obergrenzen für alle Hersteller falle hinter die von ihm selbst
abgegebene Selbstverpflichtung zur Senkung der Treibhausgase zurück.
Seit langem habe kein Verbandsfunktionär ein derart verlogenes Spiel
betrieben. Gottschalk wolle künftig einzelnen PKW-Herstellern
Schlupflöcher erlauben und ihnen in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen
Modellpalette Sonderlizenzen zur Klimazerstörung erteilen. Ginge es
nach ihm, würden z.B. Porschefahrer das Klima ungebremst zerstören
dürfen, während sich gleichzeitig Millionen umweltbewusste Autofahrer
um mehr Klimaschutz bemühen.

Timm: "Für eine zukunftsfähige Mobilität müssen die Autohersteller
auch ihre Werbestrategien radikal ändern. Das Klimachaos lässt sich
nur vermeiden, wenn es so schnell wie möglich cool wird, auf
umweltfreundlichere Fahrzeuge umzusteigen."

Noch bis Ende März läuft der BUND-Wettbewerb zur Verfremdung der
Autoplakate deutscher PKW-Hersteller unter www.bund.net/klimaschutz



Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte:
Tel. 030-27586-435 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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