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EU-Energieaktionsplan wird Klimawandel nicht stoppen / Atomkraft blockiert Energiewende

Geschrieben am 10-01-2007

Berlin (ots) - "Der Energieaktionsplan der EU leistet keinen
ausreichenden Beitrag, um die Abhängigkeit von fossilen
Energieträgern und die Aufheizung der Erdatmosphäre zu begrenzen.
Politiker wie Industriekommissar Günter Verheugen haben leider
ambitionierte Klimaschutzziele für das Jahr 2020 verhindert," sagte
Gerhard Timm, Geschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) zu den heute in Brüssel veröffentlichten
EU-Energieplänen. Möglich wäre es, den Anteil erneuerbarer Energien
bei der Stromerzeugung bis 2020 auf ein Drittel anzuheben. In der EU
wäre dann die Senkung der Treibhausgase um 30 Prozent sicher
erreichbar gewesen. Das wäre das erforderliche Signal an Länder wie
die USA und China, die dringend ins Klimaschutz-Boot geholt werden
müssten. Das Junktim zwischen einer Minderung der Treibhausgase in
diesen Ländern und mehr Umweltschutz in der EU werde den
Herausforderungen des globalen Klimawandels nicht gerecht.

Das im EU-Aktionsplan enthaltene allgemeine Ausbauziel für
erneuerbare Energien von 20 Prozent bis 2020 sei außerdem viel zu
unkonkret. Es fehlten klare Vorgaben für die verschiedenen Bereiche
wie Wärmeversorgung und Kühlung. Angesichts der dramatischen Folgen
des Klimawandels müsse EU-Ratspräsidentin Angela Merkel den
Energieaktionsplan dringend nachbessern. Geschehe dies nicht, werde
sich das nicht nur ökologisch verheerend auswirken, sondern auch
wirtschaftlich rächen. Bereits die nicht mehr zu verhindernde
Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um ein Grad würde
allein in Deutschland bis zur Mitte dieses Jahrhun¬derts
volkswirtschaftliche Schäden von rund 140 Milliarden Euro
verursachen.

Der EU-Aktionsplan vernachlässige zudem die Verbesserung der
Energieeffizienz und die Möglichkeiten zur Energieeinsparung.
Atomstrom und angeblich CO2-freie Kohlekraftwerke würden als Lösungen
der Energieprobleme benannt, die Risiken verschwiegen und die Kosten
schön gerechnet. Fortgesetzte Energieverschwendung und die
Stromerzeugung in zentralistischen Oligopolen passten jedoch nicht
zum Klimaschutz. Nur der Abschied von fossilen und atomaren
Energiestrukturen mache den Weg frei für mehr Energieeffizienz und
erneuerbare Energien. Auch eine klare Trennung von Stromerzeugung und
Stromnetzen werde dezentralen und nachhaltigen Energien bessere
Chancen eröffnen.

Timm: "Kanzlerin Merkel muss mehr Klimaschutz in Europa
durchsetzen, damit ein klares Signal an die Welt geht: Die
Klimakatastrophe kann verhindert werden, wenn alle in die Pflicht
genommen werden. Je schneller die Abkehr von der Energieerzeugung aus
Kohle und Öl und vom risikobehafteten Atomstrom erfolgt, umso eher
gelingt den erneuerbaren Energien der Durchbruch. Und umso schneller
verringert sich auch unsere Abhängigkeit von fossilen
Rohstoffimporten aus unsicheren Regionen."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Energieexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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