(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Der amerikanische Kongress nach dem Machtwechsel Warten auf den großen Preis

Geschrieben am 04-01-2007

Cottbus (ots) - Er wird nicht mehr all zu viel zu sagen haben,
dieser George W. Bush, in seinen zwei Jahren Restlaufzeit. Dies
scheint offenkundig nach der großen Wahlniederlage seiner Partei, der
Republikaner. Und so knüpfen sich vor allem außerhalb der Vereinigten
Staaten große Hoffnungen an den gestrigen Wechsel der Mehrheit in
beiden Parlamentskammern Washingtons. Die Supermacht erhält die
Chance zu einem Kurswechsel, der die Verbündeten wieder ruhiger in
die nahe Zukunft blicken lässt.
Vor all zu optimistischen Erwartungen muss allerdings gewarnt werden.
Außenpolitisch sind die erstarkten demokratischen Gegner von Bush
zutiefst zerstritten und deswegen kaum handlungsfähig. Nicht wenige
von ihnen haben vor vier Jahren Bush einen Blankoscheck für den
Feldzug im Irak ausgestellt. Und so ist beispielsweise Senatorin
Hillary Clinton vor allem damit beschäftigt, den vorsichtigen Rückzug
von den einst von ihr eingenommenen Positionen zum Irak-Krieg zu
organisieren.
Dieser Krieg wird die Politik der USA in den nächsten zwei Jahren so
sehr beherrschen, dass wenig übrig bleibt für die anderen dringenden
Fragen, denen sich Washington längst zu stellen hätte. Er wird die
angespannten Beziehungen zu Europa überschatten und gemeinsame
Initiativen zum Welthandel erschweren. Am ehesten noch sind beim
Klimaschutz Veränderungen zu erwarten.
Dieser neue, demokratische Kongress wird vor allem bestimmt sein vom
großen Warmlaufen für die nächste Wahl in knapp zwei Jahren, in der
es nicht nur um den Kongress, sondern auch ums Weiße Haus geht. Zum
ersten Mal seit sehr langer Zeit wird kein amtierender Präsident oder
Vizepräsident antreten. Dies war zuletzt 1968 der Fall, als im
übrigen die USA und ihre Parteien tief in den Vietnam-Krieg
verstrickt und im Inneren genau so gespalten waren wie derzeit. Zu
viele der wichtigsten Politiker bei den Demokraten wie bei den
Republikanern sind inzwischen im Vorwahlkampf und mit dem Eintreiben
von Geldern zur Finanzierung des großen Rennens beschäftigt.
Dies ist um so bedauerlicher, als spätestens im Herbst dieses Jahres
sich in Europa die Dinge einigermaßen sortiert haben dürften.
Frankreich und Großbritannien werden dann den Wechsel an der Spitze
hinter sich haben. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass der alte
Kontinent sich auf die eigene Verantwortung besinnt. Er hat im
Wartestand nichts zu gewinnen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

47276

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: CSU bei Gesundheitsreform auf Konfrontationskurs Landtagswahlkampf Cottbus (ots) - So sieht sich die CSU gern, zumal vor ihrer jährlichen Kraftschau in Wildbad Kreuth. Sie lässt die Puppe(n) in Berlin tanzen, in diesem Falle Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Die Christsozialen werfen ihr "Trickserei" vor und gewähren letzte "Bewährungsfristen". Noch bevor Schmidt gestern ein Gutachten präsentierte, nach dem die Südländer durch die Gesundheitsreform nicht über Gebühr belastet werden, wussten die Münchener Parteioberen schon, dass dieses Papier nichts taugt. Zur Erinnerung: Zweimal saß CSU-Chef Edmund mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Gesundheitsreform: Stuttgart (ots) - Die Südländer würden sich vermutlich mit der Zusicherung zufrieden geben, dass der zusätzliche Mittelabfluss 100 Millionen Euro jährlich nicht übersteigt - und zwar dauerhaft. Glaube aber niemand, dass damit die Kritik an dem für 2009 geplanten Gesundheitsfonds verstummt. Spricht sich erst gründlich herum, welche aberwitzigen Effekte das komplizierte Modell aus Fonds, Kasseneinheitsbeitrag und Zusatzbetrag zeitigen kann, dürfte ein neuer Sturm der Entrüstung anheben. Es steht nämlich unter anderem zu erwarten, dass selbst mehr...

  • Rheinische Post: Betonköpfe in NRW am Werk Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel Man wundert sich, wofür der Staat in angeblich ach so finanzknappen Zeiten noch Steuergeld ausgeben kann. Ist der Austausch von Leitplanken, wie er beispielsweise derzeit auf einem relativ geraden Abschnitt der Autobahn 52 nahe des Kaarster Kreuzes erfolgt, wirklich vorrangig, obwohl das Teilstück nach Expertenmeinung nicht als Unfallschwerpunkt eingestuft werden kann? Oder sollte auch an Rhein und Ruhr nicht besser mit Nachdruck die Schließung von Lücken betrieben werden, um den Verkehrfluss zu mehr...

  • Rheinische Post: Pest oder Cholera Düsseldorf (ots) - Von Eva Quadbeck Professor Bert Rürup, der für seine Schachtelsätze berüchtigt ist, wirkte in dem fest gefahrenen Streit um die Gesundheitsreform erfrischend klar. Der Streit um die finanziellen Belastungen der Länder ist in der Tat ein Nebenkriegsschauplatz. In der Arbeitslosen- und in der Rentenversicherung diskutiert auch kein Mensch darüber, dass Baden-Württemberg mit seiner geringen Arbeitslosenquote selbstverständlich den Osten mitfinanziert. Ein erheblicher Teil der Deutschen Einheit wird über die Sozialsysteme mehr...

  • Rheinische Post: Geschwächter Bush Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Bundeskanzlerin Angela Merkel macht ihren Antrittsbesuch in Washington. Nicht als Bundeskanzlerin, sondern als amtierende EU-Ratspräsidentin und Vorsitzende der G-8-Runde, eines Zirkels der sieben wichtigsten Industrienationen der Welt und Russlands. Erstaunlich, dass dieser erste Auslandsbesuch Merkels nach neuer Funktionsübernahme nicht nach Brüssel oder zu den EU-Parlamentariern nach Straßburg führt, sondern nach Washington. Das sagt etwas über Prioritäten aus und geschieht zu einem Zeitpunkt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht