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Rheinische Post: Gesetz des Terrors

Geschrieben am 02-01-2007

Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren

Es gibt Konflikte, bei denen ist der moralisch saubere Weg pure
Theorie. Darf der Staat das Leben unschuldiger Menschen aufs Spiel
setzen und ein Flugzeug in der Luft abschießen? Er darf es nicht.
Darf der Staat das Leben tausender Unbeteiligter am Boden riskieren
und tatenlos zusehen, wie Terroristen ein Flugzeug als Waffe
benutzen? Er darf es nicht. Das Luftsicherheitsgesetz wirft Fragen
auf, die Theoretiker als Dilemma bezeichnen: Wie man sich auch
entscheidet, man entscheidet falsch. Der Politiker aber darf sich
nicht mit theoretischen Betrachtungen begnügen, sondern muss handeln.
Nur: Wie?
Innenminister Wolfgang Schäuble unternimmt den Versuch, eine
rechtliche Lösung zu entwickeln für einen Fall, von dem alle Welt
hofft, dass er nie eintritt. Ein Flugzeug als Waffe gegen ein
Atomkraftwerk? Nicht auszudenken! Schäuble aber hat so weit gedacht,
will im Fall der Fälle abwägen und notfalls einige Tote in Kauf
nehmen, um vielleicht Tausende zu retten. Menschenleben werden so zur
mathematischen Größe degradiert. Doch wer stattdessen für strenge
Passivität plädiert, kann zwar die Illusion hegen, er mache sich
nicht schuldig. Weniger zynisch aber ist diese Haltung nicht. Vor
selbstgerechten Äußerungen sollten sich also beide Lager hüten.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Rheinische Post
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