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Aus Opfersicht nicht nachvollziehbar / Weißer Ring kritisiert zynisches Hick-Hack um Gäfgen-Stiftung

Geschrieben am 02-01-2007

Mainz (ots) - Die behördliche Genehmigung einer seinerzeit von dem
Kindesmörder Magnus Gäfgen initiierten Stiftung für jugendliche Opfer
von Gewalttaten mag formalen Voraussetzungen Rechnung tragen, mit den
guten Sitten eines modernen Rechtsstaates ist sie aus Sicht des
Weißen Rings unvereinbar, so Helmut K. Rüster, Sprecher der
bundesweiten Opferschutzorganisation zur neuerlichen Diskussion um
das Mörder-Spektakel.

Magnus Gäfgen war nach dem Mord an dem elfjährigen Jacob von
Metzler im Juli 2003 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit
besonders schwerer Schuld verurteilt worden. Kriminalitätsopfer
können es nur als Hohn empfinden, wenn ein wegen Mordes Verurteilter
sich zum Sachverwalter von Opferinteressen machen will, so Rüster.

Ebenso zynisch sei es, wenn die gleiche Behörde, die noch vor gut
vier Monaten die geplante Gründung der Stiftung als "Verstoß gegen
das Anstandsdenken aller gerecht denkenden Menschen" verhinderte,
diese peinliche Inszenierung eines Mörders und seines Anwaltes jetzt
per Amts wegen billige.

Seinerzeit waren die geplante Namensgebung und die damit
verbundene Außenwirkung von Gäfgen Stein des Anstoßes. Nun soll der
Anwalt den Vorsitzenden mimen, der Mörder aber mit im Vorstand
sitzen. So leicht sollte es niemandem gemacht werden, allgemein
gültige Ansichten von Moral und Anstand mit Füßen zu treten. Um
derartige Konstellationen künftig zu verhindern, ist der Gesetzgeber
zum Handeln aufgefordert.

Es passt ins System dieser "Umettiketierung", dass nach
Anerkennung der "neuen" Stiftung durch die Aufsichts- und
Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier als Stiftungsbehörde für
Rheinland-Pfalz der Anwalt von Magnus Gäfgen und jetzige Stifter
seinen Widerspruch gegen die seinerzeitige Ablehnung nicht weiter
verfolgen will und für erledigt erklären wird.

Originaltext: Weisser Ring e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6758
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6758.rss2

Pressesprecher:


Helmut K. Rüster
Tel.: 06131/ 83 03 38
Fax: 06131/ 83 03 45
Internet: www.weisser-ring.de
E-Mail: info@weisser-ring.de
Weberstraße 16
55130 Mainz

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