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Rheinische Post: Becks Weichspüler

Geschrieben am 27-12-2006

Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker

So etwas nennt man einen Versuch, sich beim Wähler "lieb Kind" zu
machen. Wenn SPD-Chef Kurt Beck die Parole ausgibt, nach Abschluss
der Reformpläne der großen Koalition sei "die Grenze der
Zumutbarkeit" erreicht, verrät er zudem ein verzagtes
Reform-Verständnis. Er setzt voraus, dass Reformen per se eine
Verschlechterung sind - anstatt die Wähler davon zu überzeugen, wozu
die Veränderungen nötig und nützlich sind, auch wenn sie zunächst
unpopuläre Folgen mit sich bringen. Genau das wäre jedoch die Aufgabe
politischer Führung. Beck hat freilich recht, wenn er darauf
hinweist, dass die Bürger die geplanten Reformen erst einmal
verarbeiten müssen. Über eine Rente mit 69 zu reden, noch bevor die
Rente mit 67 umgesetzt ist, kann das Verständnis der Leute arg
strapazieren. Allerdings täten die Jüngeren gut daran, ihre
persönliche Vorsorge nicht an Becks Besänftigungen, sondern eher an
den unbequemeren Vorhersagen zu orientieren - denn die dürften in
einer alternden Gesellschaft näher an der Realität liegen. Eine
Grenze der Zumutbarkeit (da hat Beck unfreiwillig recht) ist
tatsächlich erreicht - nämlich bei den handwerklichen Fehlern und
inhaltlichen Verzagtheiten in den Reformgesetzen der großen
Koalition.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Telefon: (0211) 505-2303


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