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Südwest Presse: Kommentar zu Ackermann

Geschrieben am 24-11-2006

Ulm (ots) - Das absehbar schnelle Ende des Prozesses gegen Josef
Ackermann und andere ist eine Überraschung in doppelter Hinsicht:
Einerseits positiv für den Chef der Deutschen Bank, der aus den Image
schädigenden schlechten Nachrichten herauskommt; andererseits
bedenklich für die Staatsanwaltschaft, deren Vorwürfe mit dem jetzt
Erreichten nicht in Einklang zu bringen sind und die sich fragen
lassen muss, wieso sie so plötzlich so schnell nachgibt.
Tatsache ist: Die Angeklagten im spektakulärsten Wirtschaftsprozess
der Nachkriegszeit kommen mit einem blauen Auge davon. Sie werden
nicht freigesprochen, sondern müssen zum Teil hohe Geldbußen
bezahlen, sind aber nicht vorbestraft; sie werden also nicht mit der
"vollen Härte" eines Gerichts verurteilt, wie es sich manche
gewünscht hätten.
Das liegt vor allem daran, dass es keinen objektiven Maßstab, keine
gesetzlichen Vorgaben für die Handlungsweisen der Angeklagten gibt:
War es gerechtfertigt, was Ackermann und andere dem
Mannesmann-Vorstand zubilligten? Und war auch die Höhe angemessen?
Eigentlich bedauerlich, dass das Gericht nicht zu einem Urteil
gezwungen wird, sondern sich auf einen Handel einlassen kann. Man
hätte schon gerne gewusst, wo die Justiz die moralisch-sittlichen
Grenzen setzt. Ein Gutes hat der Prozess aber schon jetzt:
Aufsichtsräte werden Prämienzahlungen an Vorstände künftig viel
kritischer angehen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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