(Registrieren)

Bundesverwaltungsgericht fordert verbindliche Regelungen zum Schächten

Geschrieben am 23-11-2006

Aachen (ots) - Wie der Bundesverband Menschen für Tierrechte
mitteilte, hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute
entschieden, dass das Staatsziel Tierschutz des Grundgesetzes nicht
automatisch eine tierfreundlichere Auslegung bestehender Gesetze
verlange. Der Verband fordert nun von der Bundesregierung eine zügige
Verbesserung des Tierschutzgesetzes.

Das höchste deutsche Verwaltungsgericht widersprach damit dem Land
Hessen, das einem muslimischen Schlachter die nach dem
Tierschutzgesetz notwendige Ausnahmegenehmigung zum betäubungslosen
Schlachten (Schächten) von Rindern und Schafen verweigert hatte und
bestätigte die Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichtshofs Kassel.
Dieser sah keine Möglichkeit, ohne vorherige Änderung des
Tierschutzgesetzes, Muslimen das Schächten zu verbieten. Gegen dieses
Urteil war das Land Hessen in Revision gegangen, mit der Begründung,
das Staatsziel Tierschutz wirke sich direkt zu Gunsten der Tiere auf
bestehende Gesetze aus, auch ohne dass diese entsprechend geändert
werden müssten. Deshalb sei nach hessischer Auffassung Muslimen das
Schächten nicht erlaubt.

Dem widersprach jetzt das Bundesverwaltungsgericht: Ohne Änderung
des Tierschutzgesetzes könne Muslimen das Schächten nicht verboten
werden. Beim Schächten werden die Tiere bei vollem Bewusstsein
gewaltsam fixiert, anschließend wird der Hals mit einem Messer
durchschnitten. Der Tod tritt durch Ausbluten ein.

Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für
Tierrechte ist über das Leipziger Urteil enttäuscht. Er fordert von
der Bundesregierung, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. "Jetzt
müssen Bund und Länder tätig werden und das Tierschutzgesetz so
verbessern, damit der Staatszielbestimmung Tierschutz Rechnung
getragen wird", so Simons.

Hessen hatte bereits 2005 ein Gesetz zur Regelung des Schächtens
in den Bundesrat eingebracht. Dieses sei aber von den Bundesländern
auf Eis gelegt worden. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte
setzt sich jetzt für eine zügige Verabschiedung des Hessenentwurfs
ein.

Originaltext: Bundesverband Menschen für Tierrechte
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51430
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51430.rss2

Pressekontakt:

Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Pressestelle - Stephanie Elsner,
Tel.: 05207 - 929263, E-Mail: elsner@tierrechte.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

41484

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: SPD-Landtagsfraktions-Chef Maget: Von Pierer trägt Verantwortung für Affäre um schwarze Kassen Berlin (ots) - In der Affäre um schwarze Kassen bei Siemens gerät auch der frühere Vorstandsvorsitzende und heutige Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer in die Kritik. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Handlungen in dieser Dimension ohne das Wissen des Konzernvorstands passiert sind", sagte der Vorsitzende der bayerischen SPD-Landtagsfraktion Franz Maget dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Er könne zwar nicht beurteilen, ob von Pierer davon Kenntnis gehabt habe. "Aber selbst wenn von Pierer nicht persönlich von den Korruptionsvorgängen mehr...

  • Bundesverwaltungsgerichtsurteil entscheidet pro Tierqual - Deutscher Tierschutzbund empört über heutige Entscheidung Bonn (ots) - Heute hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit dem "Schächturteil" eine Entscheidung gefällt, die aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes das Staatsziel "Tierschutz" aushöhlt. Am Beispiel des rituellen Schlachtens ohne Betäubung (Schächten) wog das Gericht das Verfassungsgut "Tierschutz" gegen die Grundrechte der Religionsfreiheit und freien Berufsausübung ab. Im konkreten Fall befasste sich das Gericht mit der Frage, ob muslimischen Metzgern die Ausnahmegenehmigung für das Schlachten ohne Betäubung versagt werden kann. mehr...

  • Landtagsfraktionen in Schleswig-Holstein wollen den Staatsvertrag stoppen Hamburg (ots) - - Abstimmung erst nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes - Verband begrüßt den Beschluss vom Finanzausschuss des Landtages Eine Unterzeichnung des Glücksspielstaatsvertrages auf der Ministerpräsidenkonferenz am 13.12. wird immer unwahrscheinlicher. Heute beschloss der Finanzausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages mit den Stimmen aller Fraktionen, zunächst die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes über das Sportwetten- und Lotteriewesen abzuwarten. Bereits gestern warnte Uwe Döring, Minister mehr...

  • Genscher erhält ersten Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung Berlin (ots) - Die Friedrich-Naumann-Stiftung verleiht den Freiheitspreis 2006 an Hans-Dietrich Genscher, der mit seinem politischen Engagement als Außenminister der Bundesrepublik Deutschland einen Beitrag für die Freiheit von Millionen von Menschen erbracht hat. Der Freiheitspreis wird im Rahmen eines großen Festakts am 25. November ab 11.00 Uhr in der Frankfurter Paulskirche erstmals verliehen. Gewürdigt werden damit Persönlichkeiten, die Impulse für die Entwicklung einer liberalen Bürgergesellschaft gegeben haben und so zur Fortentwicklung mehr...

  • Der Tagesspiegel: Lafontaine und Gysi bedauern fehlende Stimmen von Wowereit Berlin (ots) - Die Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, begrüßten die Wahl von Wowereit zum Regierenden Bürgermeister, kritisierten aber das abweichende Stimmverhalten aus den Reihen von Rot-Rot. Lafontaine sagte dem "Tagesspiegel" (Freitag-Ausgabe) zugleich: "Ich stand und stehe der Koalitionsvereinbarung skeptisch gegenüber. Abgeordnete der Koalition, egal ob von SPD oder Linkspartei/PDS, müssen verlässlich sein und sich an Absprachen halten." Gysi betonte nach einem "herzlichen Glückwunsch" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht