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Der Tagesspiegel: Lauterbach: Größtes Versagen der Gesundheitsreform ist das Tolerieren der Zweiklassenmedizin

Geschrieben am 04-11-2006

Berlin (ots) - Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hat erneut
heftige Kritik an der Gesundheitsreform geübt. "Das größte Versagen"
der aktuellen Reform sei es, "dass sie die bestehende
Zweiklassenmedizin toleriert", sagte Lauterbach dem Berliner
"Tagesspiegel am Sonntag". Es sei ein "Armutszeugnis", dass man
dieses Thema "auf Drängen der Union aus den Verhandlungen ausklammern
musste".

Als Beispiel für den unterschiedlichen Umgang der Ärzte mit
gesetzlich und privat Versicherten nannte Lauterbach die
Terminvergabe für Darmspiegelungen. Kassenpatienten müssten im
Schnitt zwei Monate darauf warten, privat Versicherte hingegen nur 14
Tage. Das längere Warten könne drastische Folgen haben, sagte der
SPD-Politiker. Viele Kassenpatienten verlören das Interesse an der
wichtigen Vorsorgeuntersuchung. Gefährliche Tumore würden später
entdeckt. Und die Chance, besonders qualifiziert untersucht zu
werden, sinke auch. "Je spezialisierter der Arzt desto größer die
Wahrscheinlichkeit, dass er vornehmlich oder ausschließlich für
privat Versicherte arbeitet." Aus diesen Gründen sei "nicht
auszuschließen, dass sich die Darmkrebs-Sterblichkeit bei gesetzlich
und privat Versicherten auseinander entwickelt".

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
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Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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