(Registrieren)

EuGH-Urteil zur OTC-Erstattungsliste / BPI: Grundlegende Bedeutung für die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln

Geschrieben am 26-10-2006

Berlin (ots) - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat heute in
einem weit reichenden Urteil festgestellt, dass das Verfahren des
Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Erstellung der
OTC-Erstattungsliste gegen EU-Recht verstößt. Das bedeutet, dass sich
der G-BA in seinen sämtlichen Entscheidungen nach den Kriterien der
Transparenzrichtlinie zu richten hat. Außerdem: Unternehmen können
nach Ausschluss ihrer nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel
aus der GKV-Erstattung sämtliche Rechtsmittel wahrnehmen.

"Der BPI begrüßt ausdrücklich die sehr klare und eindeutige
Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes, die vollumfänglich die
Argumentation des BPI seit der Einführung des Ausschlusses der
nichtverschreibungspflichtigen Arzneimittel aus dem Leistungskatalog
der GKV bestätigt", erklärte Henning Fahrenkamp,
BPI-Hauptgeschäftsführer. Der BPI setzt sich seit 2003 dafür ein,
dass sich der G-BA hinsichtlich der Erstellung dieser Liste an die
EU-Transparenzrichtlinie zu halten hat.

Die BPI-Mitgliedsfirma Pohl-Boskamp GmbH, Hohenlockstedt bei
Hamburg, hatte im Mai 2004 Klage beim Sozialgericht Köln gegen den
G-BA eingereicht. Das Unternehmen klagte gegen die Entscheidung des
G-BA, ihre Arzneimittel nicht in die OTC-Erstattungsliste
aufzunehmen. Der G-BA vertrat in dem Verfahren die Ansicht, dass
seine Entscheidungen nicht den Rechtscharakter einer Positivliste
hätten, da diese Funktion im deutschen System den positiven
Zulassungsentscheidungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) vorbehalten sei.

Grundsätzlich sind nicht-verschreibungspflichtige Arzneimitteln
seit der Gesundheitsreform 2003 von der Erstattung durch die
gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen. Mit der OTC-Liste legt der
G-BA fest, welche Arzneimittel ausnahmsweise bei der Behandlung
schwerwiegender Behandlungen zu Lasten der GKV verordnet werden
können.

Das Urteil des EuGH-Verfahrens (C-317/05) ist abrufbar unter
www.curia.europa.eu.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
vertritt mit seiner 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der
Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung und -vermarktung das
breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und
internationaler Ebene. Über 280 Unternehmen mit rund 73.000
Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören
klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus
dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der
Homöopathie/Anthroposophie.

Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir,
tel. 030/27909-131,
wstrassmeir@bpi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

36666

weitere Artikel:
  • Gemeinsamer Einsatz zur Verbesserung der Gesundheitslage in armen Ländern Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung unterstützt Netzwerk mit 10,7 Millionen Dollar Bonn/Osnabrück (ots) - Unter dem Namen "European Network for Global Health" hat sich ein Netzwerk von 15 europäischen Nichtregierungs-organisationen gebildet, das sich für einen stärkeren Einsatz der nationalen Regierungen zur Verbesserung der Gesundheitslage in Entwicklungsländern einsetzt. Darauf hat sich die internationale Staatengemeinschaft in den so genannten Millenniumszielen zwar verpflichtet; nach Ansicht der Mitglieder des Netzwerkes müssen europäische Regierungen jedoch mehr tun und vor allem schnell handeln, damit diese Ziele mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehreinsatz im Libanon / SPD-Experte kritisiert Schüsse israelischer Kampfjets Halle (ots) - Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat das Verhalten der israelischen Armee gegenüber der Bundesmarine vor der libanesischen Küste kritisiert. "Das war nicht feindselig, aber schon eine eigene Art von Humor", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "So etwas sollte nicht wieder vorkommen." Zwei israelische Kampfflugzeuge vom Typ F 16 hatten ein deutsches Schiff überflogen und zwei Schüsse in die Luft gefeuert. Außerdem setzten sie Infrarot-Täuschkörper zur Raketenabwehr mehr...

  • Ohoven: "Familienunternehmen steuerfrei vererben" Berlin (ots) - Auf den XVI. Betriebswirtschaftlichen Tagen zu Schwerin sprach sich der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, heute für die völlige Freistellung der Familienunternehmen von der Erbschaftsteuer aus: "Die Vererbung von Familienbetrieben steuerlich zu belasten, ist volkswirtschaftlich kontraproduktiv. Die Erbschaftsteuer greift die Substanz der Unternehmen an und entzieht ihnen Kapital. Deshalb gehört sie wie in Großbritannien abgeschafft", so der Mittelstandspräsident. Die mehr...

  • Klöckner/Wegner: Neues Versicherungsvermittlergesetz - Gewinn für Verbraucher und Unternehmen Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Verabschiedung des Versicherungsvermittlerrechts erklären die Beauftragte für Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB und der zuständige Berichterstatter im Wirtschaftsausschuss, Kai Wegner MdB: Mit der Neuregelung im Versicherungsvermittlerbereich werden neben einer europaweiten Harmonisierung und einer Stärkung des Wettbewerbs auch für den Verbraucher mehr Transparenz und Rechte erreicht. Damit wird ein Schritt für ein übersichtlicheres System im Versicherungsbereich mehr...

  • Skandal um Totenschändung kein Einzelfall: Weitere Fotos bei RTL aufgetaucht Köln (ots) - Der durch Foto-Veröffentlichungen der "Bild"-Zeitung am Mittwoch ins Rollen gebrachte Skandal um die mutmaßliche Totenschändung durch Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan weitet sich offenbar aus. Der Nachrichtensendung "RTL Aktuell" wurden am Donnerstag mehrere Fotos aus Afghanistan zugespielt, die deutsche Soldaten in schockierenden Posen mit einem Totenschädel zeigen. Auf einem der mit einer Digitalkamera aufgenommenen Bilder küsst ein Unteroffizier einen Schädel, der auf dem Bizeps seines linken Oberarms liegt. Hinter mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht