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Italienischer Finanzminister fordert einheitliche Börse für Europa

Geschrieben am 25-10-2006

Hamburg (ots) - Der italienische Finanzminister Tommaso
Padoa-Schioppa hat die Einrichtung einer einheitlichen europäischen
Börse gefordert. Im Gespräch mit der ZEIT sagt Padoa-Schioppa, die
deutsche Regierung sollte dazu während ihrer EU-Präsidentschaft im
ersten Halbjahr 2007 die Initiative ergreifen. "Die gemeinsame
Währung fordert eine einheitliche europäische Börse, wahrscheinlich
in Form eines Netzwerks", sagt Padoa-Schioppa. "Eine einheitliche
Währung ohne einheitliche Börse ist ein Widerspruch."

Eine zweite Initiative, die er von der deutschen
EU-Präsidentschaft erwartet, bezieht sich auf die Regelung des
Budgets in der Europäischen Verfassung. "Jede Verfassung müsste den
Budgetprozess regeln, damit man nicht nur Ziele vorgibt, sondern
damit die EU auch die Mittel beschaffen kann, um sie zu erreichen.
Deutschland könnte da mutige Ideen einbringen."

Padoa-Schioppa traut der aus neun Parteien bestehenden
Mitte-Links-Koalition unter Ministerpräsident Romano Prodi eine volle
Amtszeit von fünf Jahren zu. Alle Minister hätten im Kabinett dem in
der Öffentlichkeit viel kritisierten Haushaltsentwurf zugestimmt.
"Und das, obwohl in unserer Regierung zwei radikal linke Parteien
sind, wie sie seit der Geburt von Karl Marx in keiner anderen
europäischen Regierung vorgekommen sind - und wie sie auch in Italien
mehr als hundert Jahre nicht mitregiert haben."

Auf die Frage, ob Romano Prodi und er in der Mitte-Links-Regierung
Geiseln der radikalen Linken sein, antwortet Padoa-Schioppa: "In
dieser Regierung kann jede Partei allein das Ende herbeiführen.
Insofern sind wir Geiseln von neun Parteien. Ich musste eine Mischung
von Maßnahmen finden, mit der alle leben konnten. Und da war es nicht
schwieriger, mit der Linken umzugehen als mit jedem anderen Flügel."

Padoa-Schioppa räumt ein, dass Italien ein besonderes Problem mit
der Steuerhinterziehung hat. "In der Tat ist die Steuervermeidung
eine Pathologie der italienischen Gesellschaft. Eine Epidemie!" Die
Regierung Berlusconi habe "diese Haltung noch verstärkt, indem einige
ihrer Mitglieder die Steuerumgehung als legitimes Mittel gegen
staatliche Übergriffe darstellten".

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 44 vom 26. Oktober 2006
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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