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Gesundheitsreform: Apotheker warnen vor Risiken und Nebenwirkungen

Geschrieben am 18-10-2006

Berlin (ots) - Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA -
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, kritisiert den
Referentenentwurf zum Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der GKV
(WSG). "Die Maßnahmen lösen für Apotheker einen ruinösen Wettbewerb
aus, unter dessen Folgen auch die Patienten zu leiden haben", sagte
Wolf. Zudem stehe der Entwurf in Bezug auf Apothekerregelungen in
eklatantem Widerspruch zu den Bestimmungen der beiden Spargesetze GMG
und AVWG. Die ABDA war nicht am Montag zu der kurzfristig anberaumten
Anhörung des Gesundheitsministeriums erschienen. Heute geht die
schriftliche Stellungnahme der Apotheker an das Ministerium.

Die Apotheker bemängeln vor allem zwei Passagen: Die Regierung
will nicht nur die Herstellerabgabepreise dem Wettbewerb freigeben,
sondern stellt auch die Apothekervergütung zur Disposition. Derzeit
haben verschreibungspflichtige Arzneimittel überall den gleichen
Preis. Und egal ob in Flensburg oder in Garmisch-Partenkirchen -
jeder Apotheker erhält von den Gesetzlichen Krankenkassen für
Beratung der Kunden und Unterhalt der Apotheke einen Einheitsbetrag
(6,10 Euro) je abgegebenem Medikament. Der WSG-Entwurf sieht nun vor,
das Apotheker auf einen Teil dieser Vergütung verzichten sollen. Zum
anderen sollen Apotheker alleine für Herstellerrabatte haften:
Vereinbaren Krankenkassen und Hersteller künftig keine Rabatte
miteinander, will die Regierung ersatzweise eine halbe Milliarde Euro
von den Apothekern einfordern.

Dass die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel so stark
gestiegen sind, liegt nicht an den Apothekern. Fast 80 Prozent der
Ausgaben entfallen auf den Herstellerpreis und die Mehrwertsteuer.

Wolf sagte: "Das heutige Apotheken-System sichert fachliche
Kompetenz und eine flächendeckende Versorgung, was Nacht- und
Wochenendbereitschaft mit einschließt." Er kritisierte, dass künftig
die pharmazeutische Betreuung kranker Menschen nicht mehr zentrale
Aufgabe von Apothekern sein soll. "Wer wegen des mit dem Gesetz
ausgelösten Preiskampfes in erster Linie um Rabatte und Preise
feilschen muss, hat kaum noch Zeit für eine unabhängige Beratung.
Eine solche Systemumstellung wäre das Gegenteil eines effizienten, am
Schutz der Patienten orientierten Versorgungssystems." Die ABDA als
Dachorganisation der Apotheker befürchtet, dass vor allem Apotheken
in Wohngebieten und auf dem Land den brutalen Preiskampf nicht
aushalten werden - zum Schaden der Patienten.

Die ABDA-Stellungnahme zum Reformentwurf des WSG steht morgen,
Donnerstag, 19. Oktober, im Internet zum Download bereit: www.abda.de

Originaltext: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7002
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7002.rss2

Pressekontakt:
Annette Rogalla
Pressesprecherin
Tel.: 030 40004-131
Fax: 030 40004-133
E-Mail: pressestelle@abda.aponet.de
www.abda.de


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