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stern: Aussage bestätigt, dass Murat Kurnaz vor Augen deutscher Soldaten in Afghanistan misshandelt wurde

Geschrieben am 11-10-2006

Hamburg (ots) - Neue Aussagen bestätigen, dass der Bremer
Guantánamo-Gefangene Murat Kurnaz bereits in einem Internierungslager
in Afghanistan unter den Augen deutscher Soldaten misshandelt wurde.
Ein hochrangiger Offizier des Kommandos Spezialkräfte (KSK) sagte dem
Hamburger Magazin stern: "Wir haben schon gesehen, wie die Amerikaner
die Gefangenen da im Lager getreten und geschlagen haben. Das war
einfach schäbig." Mit seiner Aussage widerlegte der Offizier auch
Meldungen, das KSK sei Ende 2001 noch nicht in Afghanistan
stationiert gewesen. "Ich war ab dem 10. Dezember 2001 in Kandahar",
zitiert ihn der stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Dem stern liegen überdies Privatfotos von KSK-Angehörigen vor, die
in Kandahar aufgenommen wurden. Die Fotos tragen das Datum des 5. und
des 10. Januar 2001. Auf den Bildern erkannte Kurnaz den Ort wieder,
an dem ihn zwei deutsche Soldaten verhört und dabei seinen Kopf auf
den Boden geschlagen haben: "Das ist in diesem Lager passiert."
CDU-Politiker hatten die Vorwürfe, die Murat vergangene Woche im
stern-Interview erhob, als "absurd" bezeichnet.

Bereits am 9. Januar 2001 informierte der Bundesnachrichtendienst
(BND) das Bundeskanzleramt über Kurnaz' Internierung in Afghanistan.
"Bei angeblichem Deutschen im Gefangenenlager Kandahar handele es
sich um den in DEU aufgewachsenen M.K., der einen türkischen Pass
hat. M. K. soll im Verlauf der Woche nach Guantánamo überstellt
werden", zitiert der stern aus einer geheimen Depesche. Der Gefangene
aus Bremen wurde den Deutschen sogar zum Verhör angeboten. "M.K.
befinde sich noch in AFG", meldete der BND am 23. Januar 2001 ans
Kanzleramt. Es "bestehe ein Angebot, M.K. zu sprechen und zu
befragen", heißt es in der zweiten Depesche.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040-37033555


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