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Klimaschutz muss Kernaufgabe des Energiegipfels sein / Greenpeace fordert Politiker auf, sich gegen Wirtschaftsinteressen zu behaupten

Geschrieben am 09-10-2006

Hamburg (ots) - 9.10 06 - Greenpeace fordert die Bundesregierung
auf, sich bei den Verhandlungen des heutigen Energiegipfels nicht
weiter von den Stromkonzernen unter Druck setzen zu lassen und den
Rahmen für die Gespräche eigenständig festzulegen. Das muss sowohl
für die Klimaschutzziele als auch für ein klares Festhalten am
Atomausstieg gelten. Greenpeace fordert weiterhin, dass sich die
Regierung auf eine Verringerung der Treibhausgase um 40 Prozent bis
2020 verbindlich festlegt.

"Es ist paradox, dass sich Angela Merkel mit Klimalügnern und
Wortbrechern an einen Tisch setzt, um mit ihnen die Energiepolitik
der Zukunft zu verhandeln", kritisiert Greenpeace-Energieexperte
Andree Böhling. "Die Stromkonzerne haben sich als Gesprächspartner
für den Energiegipfel disqualifiziert."

RWE, der größte Einzelverursacher von klimaschädigenden
Treibhausgasen in Europa, hatte vor kurzem öffentlich die Existenz
der menschlich verursachten Klimaveränderung geleugnet. Vertreter von
RWE hatten behauptet, "dass es wissenschaftlich nicht bewiesen sei,
ob das Klima sich verändert". Außerdem haben sich RWE und andere
Stromkonzerne nach Meinung von Greenpeace als nicht vertragstreu
erwiesen. Einerseits rütteln die Stromkonzerne immer wieder am schon
vereinbarten Atomausstieg. Zum anderen stellen sie wiederholt die
Investitionszusagen für den Kraftwerksneubau in Frage. "Auf diese
Weise wollen sie Druck auf die Politik ausüben, die ihre einzigen
Verhandlungserfolge des ersten Energiegipfels verteidigen muss", sagt
Andree Böhling.

Greenpeace hält es für notwendig, dass Bundestag und
Bundesregierung zuerst die Eckpunkte für ein nationales
Energiekonzept festlegen, bevor sie sich mit Vertretern der
Wirtschaft zusammensetzen. Die Klimaschutzziele müssen dabei ganz am
Anfang der Diskussion stehen. Sie sind nicht verhandelbar. Das macht
auch die Wissenschaft seit langem unmissverständlich klar. Sie ruft
zum Handeln auf: In den nächsten zehn bis 20 Jahren entscheidet sich
das Ausmaß der Klimakatastrophe. Nur wenn es gelingt, in allen
Industriestaaten die Treibhausgase um mindestens 40 Prozent bis zum
Jahr 2020 zu reduzieren, kann eine gefährliche Störung des
Klimasystems noch verhindert werden.

"Die Vertreter der Stromkonzerne sind schlechte Treuhänder, wenn
es um langfristige Zukunftsaufgaben beim Klimaschutz geht" , erklärt
Böhling. "Sie verdienen an der Klimazerstörung und an einem längeren
Betrieb alter Atommeiler. Sie haben vor allem die kurzfristigen
Renditen ihrer Aktionäre im Blick und nicht eine nachhaltige
Energieversorgung auch künftiger Generationen."

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel:
01511 - 80533 82, oder Pressesprecherin Ortrun Albert, Tel. 040 -
30618 342. Weitere Informationen zum Projekt "Atomausstieg
selbermachen" finden Sie unter www.atomausstieg-selber-machen.de/
Infos: www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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