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Fall Kurnaz: Ohne Wissen und Duldung der Bundesregierung undenkbar

Geschrieben am 04-10-2006

Berlin (ots) - Im Interview mit dem "Stern" berichtet Murnat
Kurnaz, dass er in Afghanistan von deutschen Soldaten misshandelt
wurde und im US-Lager Guantanamo mehrmals von deutschen Behörden
vernommen wurde. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende
der Fraktion DIE LINKE. und Mitglied im so genannten
BND-Untersuchungsausschuss:

Das "Stern"-Interview mit Murat Kurnaz widerspricht allen
Beschwichtigungen der Bundersregierung. Demnach wurde der als "Bremer
Taliban" verunglimpfte Kurnaz in Guantanamo zweimal von deutschen
Behörden vernommen - und damit mindestens ein Mal mehr, als bisher
zugegeben wurde. Außerdem wurde er nach eigenen Angaben in
Afghanistan von deutschen Soldaten misshandelt; dabei habe es sich
vermutlich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte (KSK) gehandelt,
so der "Stern".

Dies alles ist ohne Wissen und Duldung der Bundesregierung
undenkbar - zumal offensichtlich ernsthaft erwogen wurde, Murat
Kurnaz nach seiner Entlassung als V-Mann zu missbrauchen. Angesichts
der erschütternden Berichte von Murat Kurnaz muss die Regierung
endlich erklären, wie es sein kann, dass sie nicht nur Hilfe
verweigert hat, sondern offenbar von den Menschenrechtsverletzungen
auf Guantanamo profitieren wollte.

Sollten diese Aussagen stimmen, dann dürften Zeugen wie der
damalige BND-Chef August Hanning, heute parlamentarischer
Staatssekretär, und Heinz Fromm, Präsident des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, den Bundestag belogen haben. Das wiederum legt
nahe, dass auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier, seinerzeit
zuständig für die bundesdeutschen Geheimdienste, im Bilde war. Zu
klären ist auch die Verantwortung des damaligen
Verteidigungsministers Peter Struck für die mögliche Beteiligung des
KSK.

Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, ist es unredlich von der
Bundesregierung, gegenüber den USA halblaut die Achtung der
Menschenrechte zu verlangen, während man sie selbst verletzt und dies
vertuscht.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Malte Kreutzfeldt
Tel.: 030/22752803
Mobil: 0170/2334746
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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