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Iran: Bloggerin droht Todesstrafe / ROG startet Online-Kampagne

Geschrieben am 24-08-2010

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ruft dazu auf, eine am
24. August gestartete Online-Petition zur Rettung von Shiva Nazar
Ahari zu unterzeichnen. In der Petition an die iranischen Behörden
fordert ROG die umgehende und bedingungslose Freilassung der
Bloggerin und Menschenrechtsaktivistin, die seit dem 20. Dezember
2009 in Teheran inhaftiert ist. Der 26-jährigen Dissidentin droht
eine mehrjährige Haftstrafe oder das Todesurteil.

"Helfen Sie mit und unterschreiben Sie die Petition für die
Freilassung von Shiva Nazar Ahari auf unserer Website. Die Zeit
drängt", appelliert ROG-Geschäftsführer Christian Rickerts. "Die
nächste Verhandlung in ihrem Prozess ist für den 4. September
angesetzt". Die Petition an den Justizchef des Iran, Ayatollah Sadegh
Ardeshir Larijani, und dessen Bruder, den Vorsitzenden des
Menschenrechtsstabes der iranischen Justiz, Mohammad Javad Larijani,
kann unter http://bit.ly/free_shiva_petition unterzeichnet werden.

"Das iranische Regime lässt kein Mittel aus, um gegen diese
tapfere Frau vorzugehen. Shiva Nazar Ahari hat ihren Kampf für die
Menschenrechte in den vergangenen Jahren dennoch unerschrocken
fortgeführt - aller Einschüchterungsversuche durch die Justiz und
mehrerer Festnahmen zum Trotz", sagt Rickerts.

Shiva Nazar Ahari ist unter anderem Gründungsmitglied der
Menschrechtsorganisation "Committee of Human Rights Reporters"
(CHRR). Das Komitee ist eine internet-basierte Plattform, die über
Menschenrechtsverletzungen im Iran berichtet und sich insbesondere
für die Rechte von Gefangenen, Flüchtlingen, Frauen und Kindern
einsetzt. Seit der Präsidentschaftswahl im Juni 2009 übt die
Regierung steigenden Druck auf das CHRR aus. Jegliche Zusammenarbeit
mit dem Komitee wird als Straftat verfolgt.

Gegen Shiva Nazar Ahari wurde wegen ihrer Aktivitäten als
Online-Dissidentin und Menschenrechtsaktivistin in drei Punkten
Anklage erhoben: Verabredung zur Durchführung eines Verbrechens,
Hetze gegen den Staat sowie der schwerwiegendste Vorwurf:
"Moharebeh", Feindschaft gegen Gott. "Moharebeh" stellt in der
Islamischen Republik ein Kapitalverbrechen dar, auf das die
Todesstrafe steht. Die Vorwürfe sind aus Sicht von ROG unbegründet,
da Shiva Nazar Ahari lediglich Gebrauch von ihrem Recht auf Rede- und
Versammlungsfreiheit gemacht hat. "Dies ist in keiner Weise illegal
oder gegen den Koran", heißt es in der ROG-Petition an die beiden
Justizoberen.

Nazar Ahari wurde seit 2002 bereits viermal verhaftet. Seit ihrer
letzten Festnahme im Dezember 2009 wird sie im Teheraner
Evin-Gefängnis festgehalten. ROG fordert die Behörden in dem Appell
auf, der politischen Gefangenen während ihrer Inhaftierung den
Kontakt zu ihrer Familie, zu ihrem Anwalt sowie den Zugang zu
adäquater medizinischer Versorgung zu garantieren.

In einer gemeinsamen Presseerklärung mit Amnesty International
machte ROG im Juli auf die unmenschlichen Haftbedingungen politischer
Gefangener in der Islamischen Republik aufmerksam. Viele Häftlinge
sind schwer krank, eine medizinische Behandlung bleibt ihnen
verwehrt. Sie sind in ständiger Gefahr, gefoltert oder in anderer
Weise misshandelt zu werden.

Seit der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr sind im Iran
rund 180 Medienschaffende festgenommen worden. 36 Journalistinnen und
Journalisten sowie Bloggerinnen und Blogger sind noch immer hinter
Gittern. Schätzungen zufolge sind zudem mehr als 200 Medienschaffende
aus dem Iran geflohen, um so der Verfolgung durch den Staat zu
entgehen.

Unterschreiben Sie hier die ROG-Petition zur Freilassung der
iranischen Bloggerin Shiva Nazar Ahari:
http://bit.ly/free_shiva_petition

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


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