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Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Vergangenheit SED-Forscher der FU Berlin erwartet noch mehr Opfer durch Stacheldraht und Mauer

Geschrieben am 12-08-2010

Halle (ots) - Der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der
Freien Universität Berlin, Klaus Schroeder, geht davon aus, dass die
Zahl der Toten, die auf der Flucht aus der DDR gewaltsam ums Leben
kamen, noch stark nach oben korrigiert werden muss. "Die Opfer, die
über Drittländer wie Bulgarien oder Jugoslawien geflohen sind, sind
kaum erforscht", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Da könnten noch bis zu hundert dazu
kommen. Das wurde völlig kaschiert. Die wurden vor Ort verscharrt -
und fertig." Schroeder rechnet "mit insgesamt 1 000 Opfern. Es sind
mehr als die, die offiziell bekannt sind." Die "Zentrale
Ermittlungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität" in
Salzgitter kam auf 872 Maueropfer. Der Wissenschaftler kritisierte
zugleich die Leiterin des Mauermuseums am Checkpoint Charlie,
Alexandra Hildebrandt, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz von
1 393 Todesopfern gesprochen und dabei beispielsweise auch jene
einbezogen hatte, die bei Grenzkontrollen einen Herzinfarkt erlitten.
Hildebrandt pflege "einen sehr weiten Begriff von Maueropfer",
erklärte Schröder und fügte hinzu, er würde nicht alle "in einen Topf
werfen. Man baut da unnütze Fronten auf." Ähnlich hatte sich zuvor
der Direktor der offiziellen Gedenkstätte Berliner Mauer an der
Bernauer Straße, Axel Klausmeier, geäußert. Hildebrandt könne nicht
plausibel belegen, welche Kriterien sie bei der Ermittlung ihrer
Daten zugrunde lege, sagte er. Die Gedenkstätte hat in einem
gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Zentrum für zeithistorische
Forschung in Potsdam 136 Tote von 1961 bis 1989 ermittelt - an der
Berliner Mauer. Morgen vor 49 Jahren wurde die Mauer gebaut.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


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