(Registrieren)

RNZ: Wunschdenken - Kommentar zur Afghanistan-Konferenz

Geschrieben am 19-07-2010

Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier

Fast neun Jahre sind seit der ersten Afghanistan-Konferenz in Bonn
vergangen. Doch wenn sich die internationale Gemeinschaft heute in
Kabul trifft, sind die Probleme unverändert - oder sogar noch größer
geworden. So haben die internationalen Truppen im Juni dieses Jahres
mit 102 Toten den verlustreichsten Monat in Afghanistan überhaupt
erlebt. Die Offensive gegen die Taliban im Süden des Landes stockt
oder hat gar nicht erst begonnen. Und bei der Korruptionsbekämpfung
der Regierung von Präsident Hamid Karsai handelt es sich um ein
bloßes Lippenbekenntnis. Wenn der Westen nun also davon spricht, dass
die Afghanen bis zum Jahr 2014 selbst für ihre Sichehreit sorgen
können, ist das reines Wunschdenken - das vor allem dazu dienen soll,
die eigene Bevölkerung zu beruhigen. Denn am grundsätzlichen Problem
am Hindukusch wird sich auch künftig nichts ändern: Es gibt keine
funktionierende Zentralgewalt. In der Fläche herrschen mächtige Clans
der jeweiligen Bevölkerungsgruppen, die vom Drogenhandel leben und
sich gegenseitig bekämpfen. Ein Rückfall in den Bürgerkrieg ist damit
vorprogrammiert - ebenso wie das Wiedererstarken der Taliban, denen
das Chaos in Afghanistan in die Hände spielt.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

279988

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Kommentar Berliner Morgenpost von Jochim Stoltenberg Titel: Aus der Verantwortung geschlichen Berlin (ots) - Demokratie verleiht Macht immer nur auf Zeit. Dieses Grundprinzip einer freien Gesellschaft wirkt Verkrustungen und Amtsmissbrauch ent gegen, befördert andererseits den Wett streit um die richtigen politischen Ziele. Weil Machtausübung auch immer viel Kraft kostet, bewahrt befristete Verant wortung zugleich vor Überforderung. Die kann dem Mächtigen auf Zeit von den Wählern bescheinigt werden. Aber auch er selbst kann seine Grenzen erkennen und freiwillig zurücktreten. Von der letzten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Hamburger Schulstreit Bielefeld (ots) - »Demokratisch wertvoll« - dieses Prädikat hat der Hamburger Schulstreit allemal verdient. Auch ist er in vielerlei Hinsicht lehrreich. Lehre 1: Schulpolitik braucht Nachhaltigkeit. Strukturrefomen sind nur zu rechtfertigen, wenn ihr Nutzen über jeden Zweifel erhaben ist. Bildungspolitik verlangt Augenmaß, gerade weil sie Ländersache ist. Nirgendwo sonst kann eine Landesregierung ihre Gestaltungskraft so sehr beweisen, aber eben auch so sehr missbrauchen. Im schlimmsten Fall werden Schüler, Eltern und Lehrer im mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Nach Rücktritt von Ole von Beust: Laumann kritisiert Bundes-CDU Köln (ots) - Der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) und nordrhein-westfälische CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Josef Laumann hat angesichts der Schwäche der schwarz-gelben Bundesregierung vor weiteren Einbrüchen der CDU in den Ländern gewarnt. "Das muss in Berlin stimmiger werden", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Wir können in den Ländern machen, was wir wollen: Wenn das so weitergeht, ist das schwierig. Wir müssen sehen, dass wir das besser hinkriegen. Sonst wird es sehr, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Vor 60 Jahren wurde der Zentralrat der Juden gegründet Cottbus (ots) - Die 60-jährige Geschichte des Zentralrats der Juden liest sich zunächst wie ein großer Erfolg. Es leben heute über 100000Menschen in Deutschland, die in jüdischen Gemeinden organisiert sind. Und zum Jubiläum ihres bundesweiten Vertretungsorgans wird gefragt, inwieweit es ihnen endlich gelingen mag, sich frei zu machen von der Last der Überlebenden, der Trauer um den Völkermord. Aber auch nach 60Jahren wird dies ein frommer Wunsch bleiben. Jüdisches Leben in Deutschland ist noch auf viele Jahrzehnte mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Hamburger votieren gegen Schulreform Cottbus (ots) - Das klare Votum der Hamburger Eltern gegen ein längeres gemeinsames Lernen im Grundschulalter ist sicher ein gelungener Beitrag zur Stärkung der direkten Demokratie gewesen. Ein gutes Signal für die angebliche Bildungsrepublik Deutschland war es nicht. Die CDU dürfte es sich künftig dreimal überlegen, ob sie mit einer Schulreform die bürgerlichen Wähler gegen sich aufbringen will. Und auch bei den sonst so fortschrittlichen Grünen wird mancher vorsichtiger werden. Grüne Sympathisanten mögen radikal für Bio-Kost mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht