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Die klimafreundliche Kühlung: Berliner Verkehrsbetriebe fahren mit umweltschonenden CO2-Klimaanlagen

Geschrieben am 02-07-2010

Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) rüsten Busse mit
umweltfreundlichen Klimaanlagen aus -BVG erstes Verkehrsunternehmen
weltweit, das natürliches Kältemittel CO2 in Linienbussen verwendet -
Umweltbundesamt und Deutsche Umwelthilfe e.V. appellieren an
Bushersteller und Verkehrsunternehmen, nun möglichst zügig auf
klimafreundliche, natürliche Kältemittel umzustellen

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) demonstrieren einmal mehr ihre
besondere Verantwortung für den Klimaschutz. Nachdem die BVG bereits
vor Jahren als Pionier im Bereich der Abgasreinigung ihre Busse mit
Dieselrußfiltern ausrüstete, setzt sie heute mit Fahrzeugklimaanlagen
neue Maßstäbe. Sieben Linienbusse kühlen jetzt mit dem natürlichen
Kältemittel CO2. Es sorgt für angenehme Temperaturen in den Berliner
Bussen und ersetzt das klimaschädliche Kältemittel R134a, das bisher
in den Klimaanlagen verwendet wurde. Dieses chemische Kältemittel ist
mitverantwortlich für den Klimawandel. In Europa ist es deswegen ab
Januar 2011 für Klimaanlagen in neuen Pkw-Typen verboten. Unter den
schwierigen Verkehrsbedingungen in der Hauptstadt erproben die sieben
Busse, wie belastbar die umweltfreundlichen CO2-Klimaanlagen sind.
Sind die Ergebnisse positiv, könnten Linienbusse zukünftig generell
mit dieser Technik ausgestattet werden.

Henrik Falk, Finanzvorstand der BVG führt aus: "Aufgrund der
positiven Erfahrungen mit einem Fahrzeug während eines gemeinsamen
Testes mit der Firma Konvekta, wurden im Mai 2010 sechs weitere
Fahrzeuge mit CO2-Klimaanlagen ausgestattet, so dass die BVG nunmehr
über sieben "LowEntry" Fahrzeuge des Modells Citaro verfügt. Mit dem
Einsatz dieser Klimaanlagen trägt die BVG einen wichtigen Teil zum
Beweis der Serientauglichkeit dieser Technologie bei und wird dem Ruf
eines umweltfreundlichen, technologisch fortschrittlichen
Unternehmens gerecht. Die Fahrzeuge werden auf unterschiedlichen
Linien eingesetzt, wie z. B. auf den Linien 164 (Köpenick), 160
(Schöneweide) und 162 (Adlershof)."

Das Umweltbundesamt (UBA) lobte die BVG, die freiwillig auf das
natürliche Kältemittel CO2 setzt. "Anders als bei Pkw gibt es für
Busklimaanlagen von der EU bislang noch keine Regelungen, die
Kältemittel mit hohem Treibhauseffekt verbieten. "Für Busse gibt es
noch direkte gesetzliche Regelung. Daher finde ich es besonders
bemerkenswert, dass die BVG trotzdem schon jetzt die Entscheidung
für das zukunftsfähige, natürliche Kältemittel CO2 getroffen haben.
Das Unternehmen beweist damit Weitblick", so Jochen Flasbarth,
Präsident des Umweltbundesamtes. Das UBA betreibe selbst seit über
einem Jahr ein Dienstfahrzeug mit einer CO2-Klimaanlage und habe
damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Zwei Drittel aller neuen Stadtbusse haben schon heute eine
Klimaanlage, die zu steigenden Emissionen von klimaschädlichen
Kältemitteln führt. Mit der Wahl des natürlichen Kältemittels CO2
kann dieser Trend aufgehalten werden. "Die Busfahrzeughersteller
sollten CO2-Klimaanlagen möglichst bald als Standard anbieten",
erklärte der UBA-Präsident.

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) sieht einmal mehr die
Berliner BVG als Trendsetter der Automobilindustrie. Als vor zehn
Jahren die Automobilindustrie grundsätzlich gegen den Partikelfilter
ankämpfte rüsteten die Berliner Verkehrsbetriebe alle Busse mit
ebensolchen nach. "Das Beispiel BVG zeigt, dass natürliche
Kältemittel nicht nur in stationären Kühlgeräten und Versuchslaboren
sondern auch in der Praxis funktionieren. Wir wünschen uns, dass sich
die deutschen Bushersteller die im harten Buseinsatz gesammelten
Ergebnisse genau ansehen und zukünftig alle Linien- und Reisebusse
damit ausstatten", sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH
heute in Berlin "Das natürliche Kältemittel CO2 ist die einzige
Alternative zu den chemischen Treibhausgasen in Fahrzeugklimaanlagen
". Er appellierte an die deutsche Automobilindustrie, diese Technik
auch bei Pkw-Neufahrzeugen standardmäßig einzusetzen. "Der
öffentliche Nahverkehr kann mit dem Einsatz der innovativen Technik
Maßstäbe im Klimaschutz setzen und damit den Vorsprung im
Umweltschutz weiter ausbauen", sagte Resch.

Hintergrund Treibhausgase in Klimaanlagen Ein Klimakiller in
Autos, Lastern, Bahnen und Bussen sitzt als Kältemittel in der
Klimaanlage. Bislang wird das chemische Kältemittel R134a
(Tetrafluorethan) eingesetzt. Es zählt zu den im Kyoto-Protokoll
aufgeführten Treibhausgasen, die reduziert werden müssen. R134a hat
ein klimaschädliches Treibhauspotential, das um den Faktor 1.430mal
höher ist als das von CO2. Die Klimaschädlichkeit eines Stoffes wird
als GWP-Wert (Global Warming Potential) angegeben. Die EU hat R134a
ab Januar 2011 für neu zugelassene Fahrzeugtypen bei Pkw und
kleineren Nutzfahrzeugen verboten. Die neuen Kältemittel dürfen den
GWP-Wert von 150 dann nicht mehr überschreiten.

Neue Reisebusse sind zu 100% klimatisiert. Bei Stadtbussen waren
in Deutschland im Jahr 1993 nur 5% aller neuen Stadtbusse
klimatisiert, im Jahr 2008 bereits 64%. Da Fahrzeugklimaanlagen keine
hermetisch geschlossenen Systeme sind, entweicht während der gesamten
Lebensdauer eines Fahrzeugs permanent Kältemittel und erhöht so den
Treibhauseffekt. Die durchschnittliche Leckagerate von R134a bei
neuen Bussen beträgt 13,3% Kältemittel pro Jahr für Reisebusse und
13,7% für Linienbusse. Aus Bussen emittierten im Jahr 2008
deutschlandweit fast 100 Tonnen Kältemittel R134a. Die freigesetzte
Menge an Kältemittel aus Bussen entspricht 140.000 Tonnen
CO2-Äquivalenten pro Jahr. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß
von 90.000 sparsamen Kleinwagen bei durchschnittlicher Fahrweise.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil: 0171 3649170, resch@duh.de

Eva Lauer, Projektleiterin DUH, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin;
Tel.: 030 2400867 -76, lauer@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse DUH, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 030 2400867 - 86, Mobil: 0151 55017009,
fokken@duh.de

Martin Ittershagen, Pressesprecher Umweltbundesamt (UBA), Postfach
1406, 06813 Dessau-Roßlau, Tel.: 0340 2103-2122, pressestelle@uba.de,
www.umweltbundesamt.de

Klaus Wazlak, Pressesprecher Berliner Verkehrsbetriebe BVG,
Holzmarktstraße 15-17, 10179 Berlin; Tel.: 030 256 27901,
pressestelle@bvg.de


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