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Rheinische Post: Täter Milosevic

Geschrieben am 13-03-2006

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Slobodan Milosevic wird in die Geschichtsbücher eingehen. Nicht
als Opfer eines Giftmordes, den seine Anhänger liebend gern
herbeispekulieren wollen. Er ist kein Märtyrer, der an der Willkür
anderer zerbrach. Er ist an sich selbst gescheitert, bleibt Täter
millionenfachen Unheils und Initiator von Mord und Totschlag. Die
Serben werden noch erkennen, dass auch sie Opfer seines Größenwahns
geworden sind. Groß-Serbien unter Einschluss des Kosovo bleibt ein
Traum. Die aktuellen Statusverhandlungen über die noch südserbische
Provinz werden nicht im Sinne Milosevics enden. Der übersteigerte
Nationalismus, den der frühere jugoslawische Präsident lebte, ist
hoffentlich mit ihm gestorben. Das Nachkriegseuropa, das sich zu
einer Gemeinschaft zusammengefunden hat und die Länder Osteuropas nun
einbindet, vernichtet die eigene Zukunft, würde es Milosevic nicht
schuldig sprechen. Dass dies juristisch nicht mehr geschehen kann,
ist ärgerlich. Doch es ändert nichts am Scheitern Milosevics vor der
Geschichte.
Das UN-Tribunal trägt keine Schuld am Tod des Serben. Seine Anhänger
sagen das Gegenteil, weil eine solch ungeheuerliche Unterstellung sie
zusammenschweißt. Das ist ein Zeichen von Schwäche.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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