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Lausitzer Rundschau: Auf dem richtigen Weg Schröder plant Familienpflegezeit

Geschrieben am 20-05-2010

Cottbus (ots) - Sozialforscher heben schon länger warnend den
Zeigefinger: In Deutschland werden immer mehr Menschen
pflegebedürftig. Aber immer weniger Angehörige fühlen sich schon aus
beruflichen Gründen in der Lage, die Oma oder den Vater selbst zu
betreuen. Die Politik kann da sicher keine Wunder bewirken. Aber sie
kann für annehmbare Rahmenbedingungen sorgen. In Deutschland sind
heute rund 2,25 Millionen Menschen pflegebedürftig. In zehn Jahren
könnten es Schätzungen zufolge bereits drei Millionen sein. Mehr als
1,5 Millionen Pflegebedürftige werden derzeit zu Hause versorgt.
Schon diese wenigen Zahlen offenbaren die enorme Herausforderung für
unsere älter werdende Gesellschaft. Bundesfamilienministerin Kristina
Schröder ist daher auf dem richtigen Weg, wenn sie sich für einen
Rechtsanspruch auf eine neu ausgestaltete Familienpflegezeit stark
macht. Die derzeitige Regelung greift nämlich deutlich zu kurz.
Jüngste Umfragen zeigen, dass nicht nur die Begrenzung der
Pflegeauszeit auf maximal sechs Monate von einer klaren Mehrheit der
Deutschen als unzureichend empfunden wird. Bei vielen, die ihre
Angehörigen gern selbst pflegen würden, scheitert der Wunsch auch
schlicht am Verdienstausfall. Insofern hat Schröder den Nerv großer
Teile der Bevölkerung gleich doppelt getroffen: Wer Angehörige zu
Hause pflegt, soll künftig bis zu zwei Jahre nur halbtags arbeiten,
aber dafür 75Prozent vom Lohn erhalten. Vor allem Beziehern
mit niedrigen Einkommen kommt der Plan entgegen. Und die Sicherheit
des Arbeitsplatzes ist auch nicht zu unterschätzen. Der Vorteil für
die Ministerin: Ihre Idee finanziert sich praktisch von selbst, weil
der Gehaltskredit nach der Pflegephase wieder zurückgezahlt werden
muss. Das ist in Zeiten leerer Kassen politisch durchaus von Belang.
Auch die Arbeitgeber profitieren: Wertvolle Facharbeiter bleiben
ihnen zumindest "verkürzt" erhalten. Und zusätzliche Kosten werden
praktisch auch nicht fällig. Schon deshalb sollte die Wirtschaft
ihren Widerstand gegen die Pläne einstellen. Der Gewinn für die
Gesellschaft liegt ebenfalls auf der Hand: Nicht nur, dass
Pflegebedürftige am liebsten in den eigenen vier Wänden betreut
werden wollen. Die häusliche Pflege ist obendrein deutlich
preiswerter als ein Platz im Pflegeheim. Wenn die unvermeidlich
steigenden Pflegekosten bezahlbar bleiben sollen, dann muss die
ambulante Betreuung durch Angehörige gefördert werden. Am Ende zählt
nur noch die Durchsetzungskraft der Ministerin. Mit einem Gesetz zur
Familienpflegezeit könnte Kristina Schröder aus dem Schatten ihrer
erfolgreichen Vorgängerin Ursula von der Leyen heraustreten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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