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Südwest Presse: Kommentar zum Missbrauch

Geschrieben am 20-05-2010

Ulm (ots) - Bundesjustizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger geht einen Schritt zurück: Eine Pflicht
zur Anzeige bei sexuellem Missbrauch soll es auch künftig nicht
geben. Was zuerst nach "Einknicken" klingt, ist eine wichtige Etappe
für die Opfer. Denn sie allein müssen entscheiden dürfen, was mit
ihren Offenbarungen geschieht, beziehungsweise die Eltern für ihre
kleinen Kinder. Wenn eine Lehre aus dem Missbrauchsskandal gezogen
werden kann, dann die, dass die Opfer und ihre Bedürfnisse absoluten
Vorrang haben - auch vor einem allgemeinen Strafbedürfnis
Unbeteiligter. Denn nicht sie, sondern die missbrauchten Kinder und
Jugendlichen müssen die Torturen ertragen, die mit einer Strafanzeige
verbunden sind. Sie müssen sich detailliert befragen lassen, oft
mehrere Male, zudem wird mit einer Strafanzeige ihre Identität der
Öffentlichkeit preisgegeben. Man stelle sich einmal vor, ein Kind
berichtet seiner Mutter, dass ein beliebter Lehrer es immer wieder
unangenehm berührt. Weit wichtiger als eine Bestrafung des Täters
nach ein- oder zweijähriger Ermittlung wird für viele Kinder sein,
dass die Eltern den Vorgesetzten des Täters informieren können und
unmittelbare Abhilfe geschaffen wird, ohne dass das Kind bloßgestellt
wird vor seinen Klassenkameraden. Nicht jedes Opfer hätte die Kraft,
sich neugierigen Fragen oder dreisten Anspielungen zu stellen. Wird
hier Zwang ausgeübt, erweist sich was als Maßnahme gegen Missbrauch
gedacht war schnell als Knebel für die Opfer und ihre Angehörige. Und
genau das darf nicht geschehen. Die Opfer entscheiden. Das gilt es zu
akzeptieren.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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