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Klage gegen Amflora vor Europäischem Gerichtshof. BUND: Bundesregierung muss Gen-Kartoffel ebenfalls verbieten

Geschrieben am 11-05-2010

Berlin (ots) - Mehr als 40 in der "Aktion GEN-Klage" vernetzte
Verbände und Organisationen, darunter auch der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), wollen per Widerspruchsverfahren vor
dem Europäischen Gerichtshof die Zulassung der umstrittenen
Gentech-Kartoffel Amflora kippen. Nach ihrer Ansicht verstößt die am
2. März von der EU-Kommission erfolgte Zulassung der Gen-Kartoffel
des Unternehmens BASF gegen EU-Recht. Da die Übertragung eines in der
Amflora enthaltenen Antibiotikaresistenz-Gens auf Bakterien nicht
ausgeschlossen sei, bestehe die Gefahr, dass wichtige Antibiotika
ihre Wirksamkeit gegen bakterielle Krankheitserreger verlieren
könnten. "Die Amflora-Kartoffel darf Lebensmittel legal bis zu 0,9
Prozent verunreinigen, ohne dass die Verbraucher davon erfahren. Weil
gesundheitliche Risiken für den Menschen nicht ausgeschlossen werden
können, muss das Vorsorgeprinzip gelten: Die Amflora muss wieder vom
Acker verschwinden", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Christiane Lüst, Sprecherin der "Aktion GEN-Klage", zu den
Hintergründen des Widerspruchsverfahrens: "Die Amflora-Kartoffel soll
für industrielle Zwecke und als Futtermittel verwendet werden. Aber
alle potentiellen Abnehmer sagen, dass sie die Gentech-Kartoffel
nicht einsetzen werden. Wenn unser Widerspruch vom EuGH anerkannt und
die Zulassung aufgehoben wird, ist die Amflora damit endgültig vom
Tisch." Auch mehrere Wissenschaftler der Europäischen
Lebensmittelbehörde EFSA, die Europäische Arzneimittelbehörde und die
Weltgesundheitsorganisation WHO hätten vor den gesundheitlichen
Gefahren zunehmender Antibiotikaresistenzen gewarnt. Selbst
Mitgliedstaaten der EU hätten deshalb Bedenken gegen die
Amflora-Zulassung gehabt.

Christoph Palme, juristischer Berater der "Aktion GEN-Klage":
"Wegen ihrer Risiken sind Pflanzen mit
Antibiotikaresistenzmarker-Genen in der EU seit 2004 aus guten
Gründen verboten. Dennoch erklärte die Europäische
Lebensmittelbehörde die Amflora-Gentech-Kartoffel für angeblich
sicher. Wenn der EuGH unseren Widerspruch angenommen hat, werden wir
in einem anschließenden Klageverfahren die Zulassung der Amflora
endgültig zu Fall bringen."

Der Versuch der BASF, die Zulassung der Amflora als Fortschritt in
der Landwirtschaft zu verkaufen, ist für den BUND-Vorsitzenden Hubert
Weiger "reine Schönfärberei". "Die Agro-Gentechnik ist nicht auf dem
Vormarsch, sie ist auf dem Rückzug. Deutschland, Luxemburg,
Österreich, Ungarn, Griechenland und Frankreich haben den Anbau von
Gen-Mais untersagt. Die Amflora wurde in Österreich bereits verboten.
Gleiches erwarten wir jetzt auch von der deutschen Bundesregierung",
sagte Weiger.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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