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Neue OZ: Kommentar zu Verschleierungsverbot

Geschrieben am 02-05-2010

Osnabrück (ots) - Wirksamkeit schleierhaft

An einem Stück Stoff entzündet sich eine hitzige Diskussion, die
sich wie ein Lauffeuer durch Europa ziehen wird. Den Anfang macht das
belgische Parlament, indem es einmütig das totale
Verschleierungsverbot in der Öffentlichkeit verfügt. Frankreich und
die Schweiz wollen folgen. Markiert das nun die Emanzipierung
weiblicher Muslime in Europa? Leider nicht.

In Belgien sind etwa drei Prozent der Bevölkerung Muslime - und
kaum mehr als einige Hundert Frauen tragen eine Burka. Das
Kleidungsstück ist ohnehin auf Europas Straßen sehr selten zu sehen,
weil es auch in der islamischen Welt als Extrem- und keineswegs als
Normalfall gilt.

Ein Burkaverbot wird Frauen, die in diesen extremen religiösen
Verhältnissen leben müssen, nicht helfen - im Gegenteil. Burka und
Niqab - ein Schleier mit Sehschlitz - sind Ausdruck
fundamentalistischer religiöser Ansichten. Männer, die ihren Frauen
derlei Kleidung verordnen, werden sie auch durch das Verbot nicht aus
den Zwängen entlassen. Sondern sie werden sie ganz einfach nicht mehr
auf die Straße lassen.

Der Würde der Frauen, die das Burkaverbot angeblich retten soll,
wäre damit weiterer erheblicher Schaden zugefügt. Dass das
Burkaverbot eher zur anti-islamischen Stimmungsmache taugt, als
wirklich die Situation muslimischer Frauen zu verbessern, ist
offensichtlich. In Frankreich - dem Land mit dem größten muslimischen
Anteil in der Bevölkerung-etwa passiert dies zurzeit. Einerseits
leisteten sich hochrangige Politiker diskriminierende Kommentare,
andererseits bestehen sie auf einem Verschleierungsverbot, der
weiblichen Würde wegen. Glaubhaft ist das nicht.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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