(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Gesundheitsvorsorge = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 09-04-2010

Düsseldorf (ots) - Nein, die Nordrhein-Westfalen sind nicht dumm
oder ignorant, was ihre Gesundheit angeht. Auch wenn der Bericht der
Landesregierung das glauben machen könnte. Aber vor allem in jungen
Jahren beschäftigt sich nun einmal niemand gern mit der Endlichkeit
des Seins. Dabei war es nie einfacher als heute, sich vor vielen
Furcht erregenden Krankheiten zu schützen. Aber zu wenige machen
Gebrauch von Vorsorgeangeboten.
Also müssen Anreize her. Gesundheit muss sich lohnen. Das haben
Krankenkassen natürlich längst erkannt. Sie locken mit Boni und
Rabättchen.
Doch der Landesgesundheitsbericht 2009 zeigt schwarz auf weiß, dass
dies alles bei weitem noch nicht ausreicht. Die Kassen, aber auch der
Staat müssen ihre Anstrengungen deutlich verstärken. Denn Gesundheit
ist ein hohes Gut. Persönlich für jeden einzelnen und wirtschaftlich
für die Gesellschaft. Wenn Versicherte länger gesund bleiben, sparen
Kassen bares Geld. Prävention ist billiger als Therapie. Wenn
Arbeitnehmer das Rentenalter erreichen, ohne aus gesundheitlichen
Gründen in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, entlastet das die
Sozialsysteme.
All das ist natürlich längst bekannt. Aber noch scheint der
Leidensdruck nicht groß genug zu sein, dass daraus die notwendigen
Konsequenzen gezogen werden. Dabei ächzt das Gesundheitswesen schon
heute unter einer erdrückenden Last. Allein dass in Deutschland jedes
Jahr Medikamente im Wert von mehr als 30 Milliarden Euro verschrieben
werden, ruft nach Umkehr.
Die Wirtschaft hat den Schrei gehört. Dass etwa BMW seine älteren
Mitarbeiter mit Yogakursen und Gymnastik am Arbeitsplatz fit hält,
ist kein Akt der Humanität. Es ist der Gewissheit geschuldet, dass
diesem Land schon sehr bald gut ausgebildete Facharbeiter fehlen
werden. Deshalb dürfen die, die es gibt, nicht auch noch früher in
den Ruhestand gehen.
Krankenkassen und Staat sollten dem Beispiel von BMW folgen: Die
einen müssen gesundes Leben spürbar belohnen, die anderen müssen
Sorge dafür tragen, dass Gesundheit in Kindergärten, Schulen und in
der Erwachsenenbildung eine Hauptrolle spielt.
Ja, die gesündere Gesellschaft gibt es auf Rezept. Aber nur, wenn
sich Kassen und Staat der Zuzahlungspflicht nicht sperren.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

261585

weitere Artikel:
  • WAZ: Schwarz-Gelb in NRW streitet über Guantánamo-Häftlinge Essen (ots) - Die schwarz-gelbe NRW-Koalition streitet über den Plan des Bundesinnenministers, drei früher von Washington des Terrors verdächtigte Häftlinge aus dem Lager Guantánamo aufzunehmen und auf die Länder zu verteilen. Der Düsseldorfer Integrationsminister Armin Laschet (CDU) sagte im Deutschlandradio: "Für die Landesregierung ist klar, dass Guantánamo-Häftlinge auf keinen Fall aufgenommen werden." Es gebe "keinen Grund" dazu. Die 200 Insassen, die jetzt von US-Präsident Obama freigelassen werden sollen, sollten in Amerika bleiben mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Israel/Atomgipfel Frankfurt/Oder (ots) - Israel ist eine sogenannte inoffizielle Atommacht. Als sicher gilt, dass das Land über Atomwaffen verfügt, wenngleich es eine offizielle Stellungnahme darüber verweigert. Damit steht Israel auch außerhalb jedes internationalen Überwachungsregimes. Dass dies den arabischen Staaten, die eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten propagieren, ein Dorn im Auge ist und immer wieder Reaktionen provoziert, liegt auf der Hand. Auch wenn man Israels "atomare Zweideutigkeit" als eine Art letzte Lebensversicherung zu akzeptieren mehr...

  • Westfalenpost: Rüttgers rechnet mit Zehntausenden neuen Jobs Hagen (ots) - Hagen. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) rechnet in den nächsten Jahren mit Zehntausenden neuen Jobs im Umweltschutz. "Wir werden Nordrhein-Westfalen zur umweltfreundlichsten Industrieregion Europas machen", sagte Rüttgers der in Hagen erscheinenden Westfalenpost (Samstagausgabe). Rüttgers setzt auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Bau des Elektro-Autos. Im ländlichen Raum sei die dezentrale Energie-Versorgung mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien sinnvoll. "Der Umweltschutz ist ein Wachstumstreiber", mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Automesse AMI Halle (ots) - Nachdem 2009 namhafte Marken glaubten, wegen der Krise Leipzig meiden zu müssen, ist nun fast alles versammelt, was Rang und Namen hat. Sogar Weltpremieren wichtiger Autos sind angezeigt, das hat es hier schon lange nicht gegeben. BMW fährt mit dem neuen 5er Kombi vor, VW zeigt die neu gemachten Vans Sharan und Touran. Für die Automesse Leipzig ist die zwanzigste Auflage der Abschied vom gewohnten Messerhythmus. Künftig wird man die Neuheiten im jährlichen Wechsel mit der Frankfurt IAA zeigen, die nächste AMI gibt es erst mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zur Ostsee-Pipeline Rostock (ots) - Am Ende haben sich Gerhard Schröder und Wladimir Putin - zwei typische Basta-Politiker - durchgesetzt: Die deutsch-russische Ostseepipeline wird gebaut. Entgegen allen Widerständen. Dass die Abhängigkeit von russischem Gas nicht übergroß wird, liegt in der Hand Europas selbst. Doch Brüssel hat bis heute keine durchsetzungsfähige Energiestrategie. Die besteht allenfalls auf dem Papier. Fast jeder ist sich immer noch selbst der nächste. Scharenweise sind Regierungen vom EU-favorisierten Nabucco- zum russischen South-Stream-Projekt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht