(Registrieren)

WAZ: Merkels späte Entscheidung - Last-Minute-Trauer. Kommentar von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 08-04-2010

Essen (ots) - Angela Merkels Zusage, den schweren Gang zur
Trauerfeier ins niedersächsische Selsingen mitzugehen, wird den
Angehörigen hoffentlich gut tun. Den Charakter einer
schadensbegrenzenden Last-Minute-Entscheidung verliert sie darum
nicht. Die Frau, die es vermeidet, sich von Verlierer-Themen
infizieren zu lassen, springt beim traurigsten Kapitel der deutschen
Afghanistan-Misere nicht so sehr aus tief empfundenem persönlichen
Antrieb. Sondern weil ihr ein Massenmedium das Stöckchen hinhält.

Seltsam. Warum muss eine Regierungschefin erst in die flüchtige
Währung der Meinungsforscher übersetzen, was ihr Erscheinen oder
Nichterscheinen am Grab gefallener Soldaten bringt? Jeder Staat hat
eine besondere Verantwortung für diejenigen, die er ausschickt, um in
seinem Namen für Werte wie Freiheit und Demokratie zu kämpfen.

Es sollte unstrittig sein, dass die Bundeswehrsoldaten in
Afghanistan ein Opfer bringen, das weder ihr Sold ausgleicht noch der
Hinweis auf spezifische Berufsrisiken. Wer im Namen seines Landes
sein Leben zu geben bereit ist, hat im Todesfall am Grab Worte
verdient, die nach Wirklichkeit klingen. Und den offen bekundeten
Respekt der politisch Verantwortlichen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

261398

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar: Athen braucht Taten statt Worte Düsseldorf (ots) - Auf dem ersten Höhepunkt der Finanzkrise, als nach der Pleite der Lehman-Bank auch in Deutschland erste Kunden ihre Konten räumten, hat Kanzlerin Merkel erfolgreich ein gefährliches Feuer gelöscht. Sie versprach, dass der Staat bei Bankpleiten jede Spareinlage garantiert. Allein das Versprechen reichte aus, um zu beruhigen. Der Run auf die Banken blieb aus. In der Griechenland-Krise wollte Merkel diese Strategie erneut anwenden. Sie verpflichtete die EU-Partner darauf, dass im Pleitefall der Internationale Währungsfonds mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zum START-Abkommen Osnabrück (ots) - Auf dem richtigen Weg Weniger Atomwaffen, geringere Ausgaben - allein diese Perspektiven machen den Tag von Prag schon zu einem großen Ereignis. Zudem demonstrieren die Präsidenten Obama und Medwedew mit der Unterzeichnung des neuen START-Abkommens ihren Willen zur weiteren Kooperation in Nuklearfragen. Dies kann vor allem mit Blick auf den Iran kaum überbewertet werden. Das Nuklearprogramm der Teheraner Ayatollahs bedroht die internationale Sicherheit und Stabilität. Wenn Russland und die USA hiergegen überzeugend mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Kirgistan Osnabrück (ots) - Gewaltwelle Stoppen Die Entwicklung in Kirgistan war abzusehen: Wer sein Volk so täuscht, benachteiligt, drangsaliert und verarmen lässt, wie es der jetzt gestürzte Präsident Kurmanbek Bakijew tat, muss damit rechnen, aus dem Amt gejagt zu werden. Der 2005 nach dem Sturz des Despoten Askar Akajew gefeierte Tulpen-Revolutionär hat seine hehren Ideale und Versprechungen verraten: Korruption, Vetternwirtschaft, Zensur, Geheimdienstaktionen gegen Oppositionelle - was Bakijew ausmerzen wollte, blühte unter seiner Führung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Prozessdauer Osnabrück (ots) - Längst überfällig Endlich: Ein besserer Schutz vor verschleppten Prozessen ist längst überfällig. 58 Mal hat der Europäische Menschenrechtsgerichtshof Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten wegen zu langer Verfahren vor deutschen Gerichten verurteilt, allein in diesem Jahr vier Mal. Seit einem Jahrzehnt pochen die europäischen Richter zudem darauf, Bürgern und Unternehmen in Deutschland per Gesetz ein Druckmittel zu geben, um die Mühlen der Justiz zu beschleunigen. Die mahlen in Einzelfällen grotesk langsam, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zum Arten- und Umweltschutz Osnabrück (ots) - Beton statt Blumen Welch ein Armutszeugnis: Ausgerechnet im internationalen Jahr der Artenvielfalt wird deutlich, dass Bekenntnisse zum Stopp des Artensterbens nicht eingehalten werden können. Die EU 2001, Deutschland auf der Biodiversitätskonferenz 2008, die Vereinten Nationen in ihren Millenniumszielen: Allesamt haben die Akteure ihr Wort gebrochen, bis 2010 den Schwund der Arten einzudämmen. Nicht nur weltweit, sondern auch im eigenen Land schreitet der Artenverlust vielmehr unaufhaltsam voran. Darüber können mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht