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Börsen-Zeitung: Viele Gewinner, Kommentar von Lisa Schmelzer zur Akquisition der DBA durch Air Berlin

Geschrieben am 17-08-2006

Frankfurt (ots) - Mit der Akquisition der DBA setzt Air Berlin
hinter die Konsolidierung im deutschen Luftverkehrsmarkt einen
Schlusspunkt. Denn um den deutschen Fluggast buhlen seit Donnerstag
nur noch drei große Lager - Tui mit ihren Töchtern Hapagfly und HLX,
Lufthansa mit Germanwings und bald wieder Condor sowie die neu
geschaffene Allianz Air Berlin und DBA. Alleine übrig bleibt nur noch
LTU, die derzeit mehr mit sich als mit dem operativen Geschäft
beschäftigt ist.

Bei dem Deal zwischen Air Berlin und DBA stehen die beteiligten
Unternehmen auf der Gewinnerseite. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold
sichert sich für einen relativ günstigen Preis wertvolle Start- und
Landerechte am Drehkreuz München, wo die Berliner bisher schwach
vertreten sind. Zudem kauft sich Hunold die DBA-Verträge mit
Geschäftskunden ein und ergänzt sein europalastiges Geschäft mit dem
innerdeutschen Netz der DBA.

Der Dauerpatient DBA hat nach dem Schulterschluss mit Air Berlin
die Chance, doch noch zu gesunden. Zwar hat der bisherige
Mehrheitseigner Hans-Rudolf Wöhrl einiges an Sanierungsarbeit
geleistet, aber die DBA krankt weiterhin an ihrem schlechten
Yield-Management und der nicht vorhandenen Absicherung gegen
Treibstoffkostenschwankungen. Air Berlin betreibt ein umfangreiches
Hedging, und das Yield-Management der Berliner gilt als vorbildlich.
Von beidem wird die DBA nun profitieren.

Zu den Gewinnern könnte aber auch die Lufthansa gehören. Ihr wird
zwar die stärkere Präsenz von Air Berlin in München weh tun, ihrem
Deutschlandgeschäft insgesamt wird die neue Konstellation aber
vermutlich auf die Sprünge helfen. Denn die DBA hat mit ihrer
Preispolitik gewichtigen Anteil daran, dass die Tarife auf
innerdeutschen Strecken unter Druck stehen. Analysten erwarten hier
nach der Übernahme der DBA eine Entspannung. Die Lufthansa-Aktie
konnte gestern vor diesem Hintergrund in der Spitze rund 1% zulegen.

Noch nicht beantworten lässt sich indes die Frage, ob Hans-Rudolf
Wöhrl auf der Gewinner- oder Verliererseite steht. Er hat vor drei
Jahren nur 1 Euro für die DBA bezahlt, finanziell hat er sich also
gut aus der Affäre gezogen. Zum Verlierer werden könnte er
allerdings, wenn er weiter in die LTU investiert, an der er 55% hält.
Denn die LTU wird vermutlich mittelfristig in einem der drei großen
Lager aufgehen oder von der Bildfläche verschwinden.

(Börsen-Zeitung, 18.8.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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