(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Türkei / Merkel / Erdogan

Geschrieben am 29-03-2010

Osnabrück (ots) - Merkels kluger Charme

Kanzlerin Merkel hat die Provokationen von Ministerpräsident
Erdogan in Ankara gekonnt überlächelt. Dass der Gastgeber der
Regierungschefin kurz vor ihrer Landung "Hass auf die Türkei"
vorgeworfen hatte, war eine böse und falsche Unterstellung, die eines
Staatsmannes unwürdig war.

Auf diese emotional aufgeladene Situation hat Merkel genau richtig
reagiert, indem sie den Streit um Integration, EU-Beitritt und
Iran-Sanktionen durch einen freundlichen, aber bestimmten Ton
versachlicht hat. Die als Gastgeschenk mitgebrachte kleine
Friedenstaube war eine charmante und doch klare Botschaft an Erdogan,
doch bitte schön nicht auf das verbale Niveau eines Streits auf einem
Basar zu sinken.

Mag Erdogan sich und die Türkei als "Prügelknaben" Europas sehen:
Mit reflexartigem Beleidigtsein kommt das Land am Bosporus einem
EU-Beitritt keinen Schritt näher. Das Tempo des Verfahrens zur
möglichen Aufnahme der Türkei in die EU bestimmt in erster Linie das
Land selbst. Die Defizite sind bekannt. Trotz Fortschritten ist die
Türkei wirtschaftlich und bei Religions- und Meinungsfreiheit weit
von EU-Standards entfernt.

Rumänien, Bulgarien und das vor dem Bankrott stehende Griechenland
sind mahnende Beispiele für Hauruckverfahren und Vertuschung. Einen
Aufnahme-Automatismus und politische Nachlässe bei EU-Regeln darf es
nicht mehr geben. Gerade im Fall eines großen Landes wie der Türkei,
das bald mehr Einwohner als Deutschland zählt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

259903

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Internet / Kinderpornografie / Sperren Osnabrück (ots) - Strategie statt Stückwerk Der EU-Vorstoß birgt Zündstoff. Nicht für den Rechtsstaat, der durch Internet-Sperren gegen das abscheuliche Geschäft mit Kinderpornos sicher nicht ins Wanken geriete. Daraus den Vorwurf der Zensur abzuleiten ist Unsinn. Explosiv ist der Brüsseler Plan aber für die Bundesregierung, die das Thema nur mühsam entschärfen konnte. Löschen statt Sperren lautete der faule Kompromiss von Union und FDP, der seither hinter den Kulissen für Grummeln sorgt. Der nächste schwarz-gelbe Streit scheint programmiert. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Berliner Frühjahrsblüher Nach Dauerstreit und Tatenlosigkeit regiert Schwarz-Gelb Cottbus (ots) - Die Natur erwacht und mit ihr die Bundesregierung. Den ersten warmen Sonnenstrahlen folgend scheint sich Schwarz-Gelb entschlossen zu haben, das zu tun, wofür es gewählt wurde: Entscheiden. Der längste Winterschlaf, den sich ein Kabinett je genehmigt hat, ist offenbar vorbei. Bankenabgabe, Kostendämpfung am Arzneimittelmarkt, Runder Tisch gegen sexuellen Missbrauch, die Griechenlandhilfe, Mindestlohn im Pflegebereich und die Jobcenter-Reform - alles in der vergangenen Woche verkündet. Echte Frühjahrsblüher scheinen da in mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Alle Feiertage wieder Debatte über hohe Benzinpreise Cottbus (ots) - Auf die Mineralölwirtschaft ist Verlass: Immer wenn Feiertage nahen, klettert auch der Spritpreis auf wundersame Weise nach oben. Und das schon seit Jahrzehnten. Die Reaktionen darauf fallen jedes Mal harsch aus. Aber kurz darauf verschwindet das Ärgernis wieder aus den Schlagzeilen. Im Moment hat sich Wirtschaftsminister Rainer Brüderle an die Spitze der Empörung gestellt. Und auch Verkehrsminister Peter Ramsauer sparte nicht mit markigen Worten wider die Abzocke. Dabei könnte es die Politik zur Abwechslung mal mit handfesten mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Absehbare Sackgasse# Streit um Vorschuss für Hausabriss in Weskow Cottbus (ots) - Die Argumente der Familie Manteufel sind menschlich verständlich. Die Kreisverwaltung Spree-Neiße hat ihnen eine falsche Baugenehmigung gegeben. Nach 15 Jahren nervenaufreibender Prozesse wird das Haus der Familie deshalb in vier Wochen abgerissen. Manteufels könnten nun kurzfristig ein anders Haus in der Nähe kaufen. Die dafür nötigen 200 000 Euro soll die Versicherung des Landkreises ihnen in Anrechnung auf den zu leistenden Schadenersatz jetzt schon auszahlen. Das mit einer einstweiligen Verfügung erzwingen zu wollen, mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Benzin-Rituale Düsseldorf (ots) - Alle Jahre wieder legen Politiker uns das gleiche Ei ins Nest: Sie bedauern die armen Autofahrer, die angeblich zu Osten von den Kartellbrüdern aus der Minerölwirtschaft abgezockt werden. Er habe sich über 1,44 Euro "mächtig geärgert", gibt Wirtschaftsminister Brüderle publikumswirksam zu Protokoll. Dabei unterschlägt er, dass der Staat der größte Preistreiber ist: Dank Mehrwert-, Öko- und Mineralölsteuer gehen 70 Prozent der Tank-Einnahmen an den Fiskus. Die Regierung, in der Brüderle sitzt, hat es in der Hand, das mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht