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Westdeutsche Zeitung: Kein Grund, sich zu schämen = Von Lothar Leuschen

Geschrieben am 15-03-2010

Düsseldorf (ots) - Der Versuch der Grünen, eine Debatte über den
Export deutscher Waffen loszutreten, mag aller Ehren wert sein, aber
er wird nicht verfangen. Natürlich ist eine Welt ohne Bomben und
Granaten ein erstrebenswertes Ziel. Doch Geschichte und Gegenwart
lehren, dass die Menschheit leider immer noch meilenweit davon
entfernt ist, politische oder kulturelle Konflikte mit Worten und
nicht mit Waffen zu lösen. So lange aber starke Staaten schwache
Staaten unterjochen wollen, so lange Flugzeuge in Türme fliegen, so
lange Terroristen Andersdenkende wegbomben wollen, so lange wird es
einen Markt für Waffen geben. Und wenn die nicht aus Deutschland
kommen, dann eben aus Russland, China, den USA oder schlimmstenfalls
aus Ländern, die sich an keine Regeln halten.
Das mag zynisch und pessimistisch klingen, ist es aber nicht.
Glücklicherweise werden die meisten Panzer, Kreuzer und Kampfjets mit
dem Ziel gekauft, sie nicht benutzen zu müssen. Eine gut
ausgestattete Armee schützt vor Angriffen. Und es ist nicht zuletzt
das Gleichgewicht des Schreckens, das Europa bis zum Ende des
Ostblocks und darüber hinaus seine bisher längste Friedensphase
sicherte.
Das alles wissen die meisten Deutschen natürlich. Und sie wissen noch
mehr: Auch wenn die Bundesregierung den weltweit dritten Platz im
Rüstungsexport-Vergleich ohne den Anstoß aus Stockholm sicher
verschwiegen hätte, ist doch jedem Bürger in Deutschland bewusst,
dass der Wohlstand seines Landes in erster Linie auf Export fußt.
Made in Germany ist immer noch ein Verkaufsschlager, Ingenieurkunst
aus Deutschland unerreicht. Davon lebt dieses Land. Dazu gehört, dass
mit den riesigen Containerschiffen eben nicht nur Autos und Maschinen
den Hamburger Hafen verlassen, sondern auch Geschütze und
Geländewagen.
Ja, Deutschland verkauft Waffen. Und der Anteil am Weltmarkt war nie
so hoch wie heute. Nein, Deutschland verkauft nicht in Krisengebiete,
sondern beliefert ausschließlich Nato-Länder und Staaten, in denen
politisch stabile Verhältnisse herrschen. Das ist nichts, wofür
Deutsche sich schämen müssen. Und die Kritik daran ist nichts, womit
sich Wahlen gewinnen lassen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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