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Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Sicherheitsverwahrung jugendlicher Straftäter

Geschrieben am 09-03-2010

Rostock (ots) - "Wegsperren, und zwar für immer!" Es war Gerhard
Schröder, der im Jahr 2001 aussprach, was die Mehrheit denkt. Der
Kanzler reagierte damals auf den Sexualmord an der achtjährigen
Julia. Ein Verbrechen, das weit über Hessen hinaus Schlagzeilen
gemacht hatte. Wenn es um derart entsetzliche Straftaten geht, wird
Volkes Stimme laut. Das ist verständlich, denn das Leid der Opfer
macht uns fassungslos. Die Gesellschaft stellt deshalb höchste
Ansprüche an die Justiz: Auch nach Verbüßung der Strafe soll jedes
Restrisiko ausgeschlossen sein. So wurde die Sicherheitsverwahrung -
ein Gesetz aus dem Jahr 1933 - immer weiter verschärft. Die Zahl der
betroffenen Gefangenen wächst.
Das gestrige Urteil bestärkt die Politik in ihrem harten Kurs. Es
entbindet sie aber mitnichten von der weiteren Verantwortung. Dass
Gewalttäter, die nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wurden, bei
entsprechenden Bedenken nicht in Freiheit kommen, ist richtig. Will
man die Täter aber nicht bloß wegsperren - wie es der Basta-Kanzler
einst forderte - muss die Justiz gleichzeitig in Therapieangebote
investieren. Trotz aller furchtbaren Taten: Menschenrechte sind
unteilbar. Sie gelten auch für Schwerstverbrecher.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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