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Arzneimittelpreise: Nachhaltigkeit vor Populismus

Geschrieben am 07-03-2010

Berlin (ots) - Gestern hat Jens Spahn, gesundheitspolitischer
Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Pläne für eine massive Erhöhung des
Zwangsrabattes auf patentgeschützte Arzneimittel öffentlich gemacht,
um kurzfristig die Arzneimittelausgaben um eine Milliarde Euro zu
senken. Gleichzeitig wurden Pläne aus dem
Bundesgesundheitsministerium öffentlich, neben kurzfristigen
Maßnahmen die Preisbildung im patentgeschützten Markt radikal
umzubauen. "Die christlich-liberale Regierung betreibt eine Politik
ohne Augenmaß: hektische Reaktionen unter dem Druck der
Antipharmalobby statt nachhaltiger Reformen des Gesundheitssystems",
reagiert Dr. Bernd Wegener, der Vorsitzende des Bundesverbandes der
Pharmazeutischen Industrie, auf die öffentlich gewordenen Planungen.
"Wieder wird undifferenziert so getan, als seien alle
Pharmaunternehmen für die Finanzprobleme der GKV verantwortlich:
dabei kommen bei den Arzneimittelherstellern nach Abzug von
Mehrwertsteuer und Aufschlägen für Großhandel und Apotheken gerade
11% des GKV-Budgets an - angesichts der überragenden Bedeutung von
Arzneimitteln für die öffentliche Gesundheit kein hoher Prozentsatz.
Sparen bei der Pharmaindustrie: das lässt sich gut verkaufen - ist
aber populistisch und löst die Probleme nicht. Wir fordern
nachhaltige strukturelle Reformen und haben dazu erst kürzlich ein
Konzept vorgelegt" so Wegener.

Das BPI-Konzept basiert auf Verhandlungen zwischen Krankenkassen
und Herstellern und sichert, dass innovative Arzneimittel die
Patienten nach der Zulassung sofort erreichen, denn Verhandlungen
über Preise kosten Zeit, in der Patienten auf notwendige Arzneimittel
warten müssten. Grundlage der Verhandlungen soll nach dem Vorschlag
des BPI der Nutzen der Arzneimittel sein. "Wir sehen in den Plänen
des Bundesgesundheitsministeriums Elemente unserer eigenen
Überlegungen. Entscheidend wird sein, wie diese Elemente umgesetzt
werden. Im schlechtesten Fall entsteht noch mehr Bürokratie und
staatlicher Dirigismus, im besten Fall ein selbstregulierendes
System, das eine Balance zwischen Arzneimittelausgaben und dringend
benötigten Innovationen sicherstellt. Wir fordern mehr Markt- und
weniger Planwirtschaft im Gesundheitswesen", kommentiert Wegener.

Soweit derzeit absehbar, scheinen für den generischen Markt keine
zusätzlichen Belastungen geplant zu sein. "Wenigstens hier ist die
Botschaft des BPI angekommen: im generischen Sektor gibt es keine
Sparpotenziale - es sei denn, man spart sich die
Arzneimittelherstellung in Deutschland. Lichtblicke gibt es trotz der
von uns immer wieder thematisierten extremen Belastungen z.B. durch
die Rabattverträge keine: von deren Abschaffung und einer Reform des
Festbetragssystems ist keine Rede - nachhaltige Politik im
Gesundheitswesen am Standort Deutschland sieht anders aus" ergänzt
Wegener.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf
nationaler und internationaler Ebene. Über 260 Unternehmen mit rund
73.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen.

Originaltext: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21085
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131,
jodenbach@bpi.de


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