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HUMANPLASMA - Offener Brief an ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss

Geschrieben am 02-03-2010

Blutdoping: Falsche Behauptungen verhindern konsequente Aufarbeitung

Wien (ots) - Sehr geehrter Herr Präsident,

ein deutscher Fernsehsender hat Sie im Vorfeld der Olympischen
Winterspiele von Vancouver mit legitimen und naheliegenden Fragen zur
Blutdoping-Affäre in Österreich konfrontiert.

Statt offen und ehrlich Auskunft über Ihren Einflussbereich zu
geben, haben Sie im Interview behauptet, von einer dubiosen "Liste"
zu wissen. Auf dieser Liste sollen "auch eine ganze Menge von
deutschen Sportlerinnen und Sportler" stehen, die angeblich bei
Humanplasma waren. Diese Behauptung ist falsch. Nach allen uns
vorliegenden Informationen waren keine deutschen Sportlerinnen und
Sportler zur Blutabnahme bei Humanplasma.

Mit Ihren Spekulationen erwecken Sie aber den Eindruck,
Humanplasma habe nicht längst mit diesem Kapitel der Vergangenheit
abgeschlossen, das Unternehmen würde Informationen zurückhalten und
damit die Aufklärung der Blutdoping-Affäre behindern. Das hat mit der
Realität nichts zu tun.

Sie schließen sich damit aber jenen Stichwortgebern an, die über
mögliche "Dunkelziffern" beim Umfang der Blutabnahmen spekulieren
oder die behaupten, Humanplasma schütze oder decke Strukturen von
Blutdoping in Österreich. Auch die anhaltende Darstellung von
Humanplasma als zentrale Doping-Drehscheibe ist einer konsequenten
Aufarbeitung von Zusammenhängen nicht dienlich, sondern
kontraproduktiv.

Wir sehen uns angesichts Ihrer Behauptungen dazu gezwungen, erneut
und mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass Humanplasma den
Ermittlungsbehörden (konkret der damaligen SOKO Doping) sämtliche
Informationen über das Zustandekommen, den Ablauf und den Umfang von
Blutabnahmen für Sportler offengelegt hat.

Dabei haben wir der SOKO selbstverständlich auch Namen genannt:

- Im Sommer 2003 traten die Herren Walter Mayer und Martin Kessler
mit der Bitte an Humanplasma heran, Blutabnahmen für die von
ihnen vertretenen Ausdauersportler durchzuführen.
- Dabei haben diese ausdrücklich darauf verwiesen, dass solche
Abnahmen (und Blutdoping insgesamt) in Österreich völlig legal
und seit langem geübte Praxis seien.
- In der Folge organisierte dann insbesondere Walter Mayer
Blutabnahmen für von ihm betreute Sportler (nicht nur für
Wintersportler).
- Etwa Anfang 2005 übernahm Stefan Matschiner diese Rolle von
Walter Mayer.
- Humanplasma hat Anfang 2006 die Blutabnahmen nach der Razzia in
der Unterkunft der ÖSV-Sportler bei den Olympischen Winterspielen
von Turin beendet.
- Im Zeitraum von Ende 2003 bis Anfang 2006 haben die drei
genannten Personen (Walter Mayer, Martin Kessler und Stefan
Matschiner) - und NUR diese - insgesamt für etwa 30 Sportler
Blutabnahmen bei Humanplasma organisiert.

- Diese Organisation umfasste insbesondere die Vereinbarung und
Koordination von Terminen, die Begleitung der Sportler zu den
Blutabnahmen, sowie die Abholung der Konzentrate für die spätere
Rücktransfusion vor Wettkämpfen.

Auch wenn Humanplasma niemals Sportler aktiv dazu angesprochen und
die Blutabnahmen Anfang 2006 (und damit lange vor Inkrafttreten des
österreichischen Antidopinggesetzes) eingestellt hat, erklärte das
Unternehmen bereits mehrfach und unzweideutig, dass diese Abnahmen
aus heutiger Sicht ein Fehler waren. Wir bedauern, der damaligen
Bitte um Hilfe für "Chancengleichheit" entsprochen zu haben.

Humanplasma hat seine Beteiligung an der so genannten
"österreichischen Blutdoping-Affäre" auch insofern abgeschlossen, als
die verfügbaren Informationen längst den ermittelnden Behörden zur
Verfügung gestellt wurden.

Unabhängig davon sind wir nach wie vor der Auffassung, dass die
rechtliche und ggf. sportrechtliche Bewertung von Dopingaktivitäten
individueller Sportler Sache der rechtsstaatlich zuständigen Behörden
und Gerichte ist. Wir werden daher die Namen der Sportler weiterhin
weder in der Öffentlichkeit nennen noch diskutieren.

Wir stehen allerdings auch nicht für eine - wie Sie in "Der
Standard" vom 6. Februar 2010 zitiert werden - "schlampige"
Bewältigung der österreichischen Doping-Vergangenheit zur Verfügung.
Diese Affäre hat vor 2003 begonnen, und sie wurde nach 2006
fortgeführt. Hinsichtlich Umfang und Zeitraum der Blutabnahmen bei
Humanplasma gibt es keinen Aufklärungsbedarf. Die
"Vergangenheitsbewältigung" scheitert also keinesfalls an einer
mangelnden Informations- oder Aufklärungsbereitschaft von
Humanplasma.

In Ihren Aussagen gegenüber dem ZDF (Mission Gold, 10.02.2010)
konnten wir hingegen keinerlei Bemühen um eine aufrichtige
Aufarbeitung der österreichischen Blutdoping-Affäre erkennen. Wenn
Sie als Präsident des Österreichischen Olympischen Comités den
Eindruck erwecken, Blutdoping oder Doping in Österreich lasse sich
auf das Stichwort "Humanplasma" reduzieren, dann werden Sie Ihrer
Verantwortung für die Bewältigung der österreichischen
Doping-Vergangenheit nicht gerecht.

Humanplasma stellt lebensrettende Arzneimittel sowie Plasma zur
Herstellung hochwertiger biologischer Medikamente zur Verfügung und
wird diesem wichtigen Versorgungsauftrag auch in Zukunft mit vollem
Einsatz nachkommen.

Die Unternehmensleitung

Rückfragehinweis:

Mag.(FH) Michaela Eisler
Unternehmenssprecherin
Humanplasma GmbH
Tel.: +43 (0)1 / 319 53 63-34
m.eisler@humanplasma.at
Alserbachstraße 18, 1090 Wien

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/6269

Originaltext: Humanplasma GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/78839
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