(Registrieren)

Umweltschutzverbände fordern zur Cebit Energielabel und strenge Effizienzstandards für IT-Produkte

Geschrieben am 01-03-2010

Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung

Die Kampagne energieeffizienz - jetzt! fordert einheitliche,
verpflichtende Kennzeichnung für Computer und IT-Produkte -
Energieeffizienzstandards sollen strenger werden - Initiative gibt
Verbrauchertipps zum Energiesparen

Morgen beginnt in Hannover mit der Cebit die wichtigste Messe für
die digitale Industrie. Auch in diesem Jahr ist grüne IT ein
Schwerpunkt. Vor diesem Hintergrund fordert die Kampagne
energieeffizienz - jetzt! der Umweltverbände eine strenge
Verpflichtung der Industrie, die Energieeffizienz von Computern und
anderen IT-Produkten zu steigern. Zudem fordert sie eine klare und
einheitliche Kennzeichnung.

Die Informations- und Kommunikationstechnik verbrauche in
Deutschland mehr als zehn Prozent des Stroms, hat eine Studie des
Fraunhofer-Instituts ergeben, mit steigender Tendenz. Mit wachsender
Ausstattung belaste dies insbesondere private Haushalte, die kaum
über den Stromverbrauch von IT-Geräten informiert seien. Anders als
bei Haushaltsgeräten seit langem etabliert, plane die EU-Kommission
für IT-Produkte noch keine Energiekennzeichnung. Doch Verbraucher
könnten nur dann energieeffiziente Geräte kaufen, wenn sie
verständlich informiert werden. "Klare und transparente
Kennzeichnungen geben Verbrauchern eine Orientierung und motivieren
die Hersteller, besonders effiziente Produkte zu entwickeln", sagt
Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz der Deutschen Umwelthilfe
e.V. (DUH).

Verbraucherinnen und Verbraucher fragen verstärkt nach dem
Energieverbrauch von Computern. Die bestehenden Label und
Kennzeichnungen sind jedoch wenig aussagekräftig und nicht
verpflichtend. Zur Cebit führt die Zeitschrift Computerbild ein
eigenes Test-Siegel ein, das neben einer Bewertung des
Energieverbrauchs auch Angaben über jährliche Stromverbrauchskosten
umfasst. Dieses Siegel können die Hersteller der getesteten Produkte
auf Verpackungen und Geräten anbringen, so ist die Bewertung direkt
beim Kauf sichtbar. Jens Gröger vom Öko-Institut: "Wir haben
festgestellt, dass Energiekosten während der Nutzungszeit oft höher
sind als die eigentlichen Anschaffungskosten. Mit einer Angabe der
durchschnittlichen Jahresenergiekosten hat der Käufer die
Möglichkeit, gleich die energiesparendsten Geräte auszuwählen und so
zugleich seinen Geldbeutel und das Klima zu schonen."

Es sei jedoch davon auszugehen, dass nur die besonders sparsamen
Geräte mit diesem Güte-Siegel gekennzeichnet werden. Die
Umweltschützer fordern deshalb von Brüssel eine verpflichtende
Kennzeichnung nach dem sogenannten Top-Runner-Standard. So soll zum
einen sichergestellt werden, dass nur die aktuell besten Geräte mit
der Effizienzklasse A gekennzeichnet werden und Stromfresser für den
Verbraucher direkt sichtbar sind. Gleichzeitig müssten besonders
ineffiziente Geräte vom Markt genommen werden. Christian Noll,
Experte für Energieeffizienz vom Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND): "Sowohl die Verbraucher als auch das Klima
profitieren, wenn die größten Stromfresser erst gar nicht in den
Handel gelangen. Die EU muss deshalb konsequent Mindeststandards
setzen und sie regelmäßig der technischen Entwicklung anpassen."
Positiv sei, dass die EU für 2010 neu auf den Markt gebrachte Geräte
Höchstgrenzen für den Standby- und Scheinaus-Verbrauch von
Heimcomputern und anderen Geräten vorschreibe.

Dieter Brübach, Vorstandsmitglied beim Umweltverband der
Wirtschaft B.A.U.M. e.V., appelliert zudem an Einkäufer und
Beschaffer in den Unternehmen, verstärkt auf Energieeffizienz bei
Bürogeräten zu achten. "Wirtschaftlicher sind häufig diejenigen
Geräte, die deutlich weniger Energie verbrauchen, auch wenn manchmal
deren Einkaufspreis höher ist. Schon heute geben Label wie der Energy
Star und das Umweltzeichen "Blauer Engel" erste Orientierung zur
Umweltfreundlichkeit der Produkte."

Konkrete Kaufempfehlungen für Computer bietet die Website:
www.ecotopten.de/download/kaufempfehlung_computer.pdf

Gute Informationsquellen für Beschaffer in Unternehmen sind zudem
die Websites www.beschaffung-info.de sowie www.buero-und-umwelt.de.

Energie lässt sich dabei nicht nur mit der neuesten Technik
sparen. Mit wenig Aufwand lässt sich auch bei vorhandenen Geräten der
Energieverbrauch optimieren. Die Kampagne energieeffizienz - jetzt!
empfiehlt Verbrauchern beim Kauf und Gebrauch von Computern und
Unterhaltungselektronik auf Folgendes zu achten:

- Nehmen Sie Geräte vollständig vom Stromnetz, wenn Sie sie
nicht brauchen. Ziehen Sie entweder den Stecker oder
verwenden Sie eine abschaltbare Steckerleiste.

- Schalten Sie ein Gerät nur dann ein, wenn Sie es auch
nutzen.

- Netzteile von Handys und anderen Geräten nach dem Aufladen
aus der Steckdose ziehen, denn die Ladegeräte fressen Strom,
auch wenn kein Mobiltelefon angeschlossen ist.

- Mit einem Strom-Messgerät finden Sie die "stillen
Stromfresser" - suchen Sie gezielt nach energiefressenden
Geräten und schalten Sie diese soweit als möglich ab.

- Fragen Sie bei der Anschaffung neuer Geräte gezielt nach
stromsparenden Modellen, die sowohl im Stand-By-Zustand als
auch im Betrieb sparsam sind.

- Wählen Sie die Ausstattung eines neuen PCs (Prozessor,
Grafikkarte, Netzteil, Monitor) passend zu Ihrem Bedarf.

- Nutzen Sie die Energiespareinstellungen Ihres
Betriebssystems und der Peripherie-Geräte. Bei älteren
Desktop-Rechnern (bis Windows XP) sind die
Energiesparoptionen häufig komplett abgeschaltet. Wird
anstelle dessen das Energiespar-Profil für tragbare Rechner
verwendet, kann der Rechner sein Energiesparprogramm voll
einsetzen.

Hintergrund:

Die effiziente Verwendung von Energie ist der Schlüssel für den
Schutz von Klima und Rohstoffen. Weniger Energieverbrauch ist aber
nicht nur mehr Klimaschutz, ein geringerer Verbrauch von Strom und
Wärme entlastet auch entscheidend die Ausgaben - ob in Unternehmen
oder in privaten Haushalten. Viele kleine Effizienzsteigerungen
befördern Prozesse, die gegen wirtschaftliche Krisen und
Umweltschäden wappnen: Wenn beispielsweise Deutschland effizient
beleuchtet würde, könnten drei Großkraftwerke abgeschaltet werden.
Und Energiesparlampen sind nur ein Baustein für eine
energieeffiziente Zukunft.

Um die langjährigen Erfahrungen und das gesammelte Wissen von
Umweltverbänden, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzuführen, haben
der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) und die Deutsche Umwelthilfe e. V.
(DUH) mit dem Öko-Institut und dem Bundesarbeitskreis für
umweltbewusstes Management (B.A.U.M) die Kampagne energieeffizienz -
jetzt! gestartet. Einig in der Zielstellung arbeiten die
Kampagnenmitglieder unabhängig voneinander an der umwelt- und
klimaschonenden Nutzung von Energie in Haushalten und Unternehmen und
tragen so gemeinsam zur gesamtgesellschaftlichen Anstrengung für mehr
Energieeffizienz bei. Die Kampagne wird von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Weitere Informationen unter www.energieeffizienz-jetzt.de.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Christian Noll, BUND-Energieeffizienzexperte, Tel.: 030 27586-436
bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel.: 030 27586-425,
presse@bund.net,www.bund.net

Jens Gröger, Experte für IKT-Produkte am Öko-Institut e.V.,
Tel.: 030 405085 378, j.groeger@oeko.de, www.ecotopten.de,
www.oeko.de

Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Tel.: 07732 9995-11, sauter@duh.de

Dieter Brübach, Mitglied der Geschäftsführung B.A.U.M. Hannover,
Tel.: 0511 165 00-21, Dieter.Bruebach@BAUMeV.de

Klemens Gieles, Projektkoordinator der Kampagne energieeffizienz -
jetzt! Für Haushalte und Unternehmen, Deutscher Naturschutzring e.V.,
Tel.. 0228 359005, klemens.gieles@dnr.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

254194

weitere Artikel:
  • BA: Jobs direkt aufs Handy - Bundesagentur für Arbeit präsentiert CeBIT-Jobbörse Nürnberg (ots) - IT-Fachkräfte trotz Krise weiterhin stark nachgefragt IT-Fachkräfte sind am Arbeitsmarkt weiterhin stark gefragt. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) nutzt diesen Umstand und präsentiert zur CeBIT 2010 (2. bis 6. März) in Hannover ihre JOBBÖRSE mit neuer Technik. Während der Messe können Besucher des BA-Messestandes in Halle 5 im Bereich des "Job & Career Market" Jobs einfach auf ihr Handy herunterladen. Die Stellenangebote wurden zuvor von den Agenturen für Arbeit bundesweit eigens für die CeBIT akquiriert. Auf der mehr...

  • Bundesregierung zieht Bilanz zur Justizreform in Afghanistan Auswärtiges Amt: Zustand bleibt "unbefriedigend" - Heute, 1. März 2010, 21.45 Uhr in "Report Mainz" im Ersten Mainz (ots) - Mainz. Das Auswärtige Amt zieht gegenüber dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" erstmals öffentlich eine Bilanz zur Justizreform in Afghanistan: Der Zustand der Gerichte "bleibt bisher in Teilen ungenügend", so das Außenministerium in einer Stellungnahme "Report Mainz" gegenüber. Der Stand der Justizreform sei "unbefriedigend" und sie werde "noch etliche Jahre dauern". Nach Angaben des Ministeriums wurden in den vergangenen vier Jahren 446 afghanische Richteranwärter sowie junge Staatsanwälte und Anwälte mit deutschen mehr...

  • Heftige Kritik des Paritätischen an Sozialstaatsdebatte - Expertise belegt: Der Lohnabstand ist gewahrt Berlin (ots) - Wer in Deutschland Vollzeit arbeitet, hat mehr als der, der nicht arbeitet. Dies geht aus einer heute vom Paritätischen Wohlfahrtsverband vorgestellten Expertise hervor. Der Verband fordert zu einem seriösen Umgang mit Zahlen und zur Versachlichung der Diskussion um die Lohnabstandsproblematik auf. Als völlig haltlos und an der Grenze zur bewussten Täuschung kritisiert der Paritätische die Behauptung, dass der Lohnabstand zwischen Hartz IV und Erwerbstätigen in untersten Lohngruppen nicht gewahrt sei. Der Verband wirft mehr...

  • Energiekonzept der Bundesregierung muss Systemkonflikt vorbeugen Berlin (ots) - Längere AKW-Laufzeiten und zusätzliche Kohlekraftwerke programmieren neuen Fundamentalkonflikt auf dem Weg ins regenerative Zeitalter - Studie: Variable Erneuerbare Energien und klassische Grundlastkraftwerke passen nicht zusammen in ein Stromsystem - Erneuerbare Energien gehören in den Mittelpunkt der Zukunftsdebatte - Energiekonzept der Bundesregierung bleibt "Muster ohne Wert", wenn die Anpassung des konventionellen Kraftwerksparks an wachsende Anteile Erneuerbarer Energien nicht geklärt wird Längere Reaktorlaufzeiten mehr...

  • Raab: Artenvielfalt wichtige Lebensgrundlage des Menschen Berlin (ots) - Anlässlich des internationalen Tages des Artenschutzes am 3. März erklärt die Obfrau im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung Daniela Raab MdB: Eine große Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für einen leistungsfähigen Naturhaushalt, sondern bildet darüber hinaus eine wichtige Lebensgrundlage des Menschen. Die bestehende Artenvielfalt ist unser genetisches Gedächtnis, das wir nicht leichtfertig verlieren dürfen. Die Aufnahme der Artenvielfalt in den Bereich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht