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Mindener Tageblatt: Kommentar zum Rücktritt Margit Käßmanns / Konsequent und unvermeidlich

Geschrieben am 24-02-2010

Minden (ots) - Von Christoph Pepper
Im Voraus versehen mit dem vollen Vertrauen des Leitungsgremiums der
Evangelischen Kirche hat EKD-Chefin Margot Käßmann ihre persönliche
Entscheidung getroffen. Es war die richtige: zurückzutreten von
diesem Amt und zugleich jenes der niedersächsischen Landesbischöfin
niederzulegen.
Auch wenn niemand von einem Menschen selbst in höchsten kirchlichen
Funktionen Unfehlbarkeit verlangen kann, so hätte ihr persönliches
Fehlverhalten doch der weiteren Amtsführung unweigerlich dauerhaft im
Weg gestanden. Käßmann hat das schnell erkannt und in der von ihr
gewohnten geraden Art die persönliche Konsequenz gezogen. Respekt und
Anerkennung für diesen Schritt sind ihr ebenso gewiss wie das große
Bedauern über die Lücke, die sie trotz nur kurzen Wirkens an der
Kirchenspitze hinterlässt.
Für die Evangelische Kirche ist der Rücktritt der charismatischen
Karrieretheologin ein herber Verlust. Schließlich hat es die erste
Frau in dieser Funktion geschafft, in kürzester Frist mit ihrer
Mischung aus persönlicher Authentizität und daraus erwachsender
moralischer Autorität als d a s Aushängeschild modernen evangelischen
Glaubens wahrgenommen zu werden. So allerdings wurde es auch
unvermeidlich, dass ein Medien-Gau wie die Trunkenheitsfahrt die
planvoll aufgebaute Medienfigur Käßmann unrettbar beschädigte. Der
Rücktritt konnte da nur zwangsläufig sein, auch wenn ihr die Mehrzahl
der Menschen den Fehltritt sicherlich verziehen hätte.
Als Pastorin wird sie weiterwirken. Dass sie nach einer gebotenen
Abstandsfrist auch wieder als Theologin öffentlich wahrnehmbar sein
wird, werden sich nicht nur Kirchenmitglieder wünschen.

Originaltext: Mindener Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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