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WAZ: Nur Hilfe zur Selbsthilfe - Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 21-02-2010

Essen (ots) - Dass die Schlangen vor den Armenküchen länger
werden, ist die eine Wahrheit im Sozialstaat. Die andere: Wir sparen
ja nicht an den sozialen Ausgaben. Wir geben immer mehr dafür aus.
Über 50 Prozent des Bundeshaushalts. Das ist viel wie nie. Wo machen
wir den Fehler?
Guido Westerwelle hat die Sozialstaatsdebatte holprig angestoßen. Das
war nicht hilfreich. Aber kommen muss sie, und sie darf nicht auf
Hartz IV begrenzt sein. Denn es gibt einen Verdacht: Der Sozialstaat
dient zu vielen, die ihn nicht wirklich brauchen. Und er dient damit
zu wenig denen, die ihn dringend nötig haben.
Viele Deutsche betrachten das soziale Netz als jederzeit verfügbare
Masse. Seit dem Ende der Wirtschaftswunderjahre gibt es diese
Anspruchshaltung. Fahrkarten? Bitte kostenlos. Scheidungskosten?
Übernimmt die Prozesskostenhilfe. Wer bezahlt den Kurlaub? Die
Beitragszahler. Ja, auch der Firmenboss ist zu nennen, der seinen
Mitarbeitern Hungerlöhne zahlt. Die werden zu Aufstockern, finanziert
durch den Staat.
Es gibt einen großen Irrtum. Sozialstaat ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Nicht mehr. Nicht weniger. Wer private Risiken vergesellschaftet,
überfordert die Gemeinschaft. Er zwingt sie in die Schulden. Er
verhindert Zukunftsinvestitionen und treibt die nächste Generation in
den Konkurs.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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