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Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Tarifabschluss bei Metall Fairer Tausch BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 18-02-2010

Bielefeld (ots) - Diese Tarifrunde ist anders als (fast) alle
bisherigen. Reichtümer sind derzeit nicht zu verteilen, nirgends. Wer
einen Arbeitsplatz hat, weiß dies zu schätzen und wird von einem
Millionenheer von Arbeitslosen aber Arbeitswilligen darum beneidet.
Die kampferprobte IG Metall weiß um diese Situation und kalkulierte
daher nüchtern: Arbeitsplatzsicherung ist aktuell das vorrangige Ziel
und nicht Zuwachs in der Lohntüte. Verantwortung zeigten auch die
Arbeitgeber, natürlich auch aus gesundem Eigensinn. Sie wollen ihr
Personal halten, wohlwissend, dass das Tal der Tränen nicht endlos
ist. Man könnte das hohe Lied auf ein Revival der Sozialpartnerschaft
anstimmen. Doch es geht auch eine Nummer kleiner. Arbeitgeber und
Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie hatten in dieser
Runde mehr gemeinsame Interessen als Unterschiede.
Eine Signalwirkung auf andere Tarifbereiche aber dürfte der
Metall-Abschluss kaum haben. Im öffentlichen Dienst ist der
Realitätssinn deutlich geringer entwickelt. Statt die Einkünfte der
unteren Einkommensgruppen anzuheben und damit deren Kaufkraft zu
erhöhen, huldigt Verdi dem ausgeleierten Ritual der prozentualen
Forderung. Geld sei da, behauptet Bsirske und schielt auf die Konten
von Schweizer Großbanken oder klagt über entlastete Hoteliers oder
reiche Erben. Fürwahr wenig kreativ und zielführend.
Noch liegt es am Geschick der Schlichter, für die Beschäftigten im
öffentlichen Dienst einen Kompromiss zu finden. Streik zur Unzeit
droht hingegen bei der Lufthansa. Während sich der Kranich im
Tiefflug befindet fordert die Pilotenvereinigung für ihre Mitglieder,
die bis zu 240.000 Euro im Jahr verdienen, mehr Geld und
Arbeitsplatzgarantien. Hier verdiente der Metall-Abschluss
Nachahmung. Job-Garantie gegen Zuwachsverzicht - allemal ein fairer
Tausch in dieser Zeit.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
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Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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