(Registrieren)

Mindener Tageblatt: Kommentar zu Finanzhilfe für Athen / Griechenland helfen?

Geschrieben am 15-02-2010

Minden (ots) - Von Christoph Pepper
Europa vor der Gretchenfrage: Muss man Griechenland helfen? Der total
überschuldete Euro-Partner soll von der Europäischen Gemeinschaft
nicht im Stich gelassen werden, soviel ist schon mal klargestellt
worden. Wie genau das allerdings mit der gleichzeitig von Deutschland
durchgedrückten Devise "Aber nicht mit Geld!" funktionieren soll,
darauf müssen die Finanzminister der Euro-Gruppe jetzt erst einmal
eine Antwort finden.
Schon die allgemeine Hilfszusage wird von Kritikern als letztlich
unbezahlbarer Präzedenz- und Sündenfall wider den Euro-Vertrag
gegeißelt. Auf der anderen Seite malen vor allem die - um ihre
Anleihen fürchtenden - Banken erneut den Teufel des
Systemzusammenbruchs an die Wand, sollte man Athen doch noch in den
Staatsbankrott schlittern lassen. Dieselben Banken übrigens, die
Griechenland auf kreative Weise geholfen haben, seine Verschuldung
ins Fantastische zu steigern und dies gleichzeitig gegenüber der
Union zu verschleiern. Dieselben Banken, die in marktwirtschaftlichen
Grundsatzreden stets jedwede Form von Staatsintervention als das
Grundübel schlechthin brandmarken, um im von ihnen verursachten
Krisenfall mit Hinweis auf ihre angebliche Systemrelevanz als Erste
die Hand aufzuhalten - und anschließend so weitermachen wie zuvor.
Griechenland mit Steuergeldern seiner Euro-Partner zu helfen, wäre
angesichts seines hemmungslos schuldenfinanzierten freigebigen
Sozialsystems und völlig überdimensionierten öffentlichen Dienstes
ein schlechter Scherz - nicht nur wegen des damit zwangsläufigen
Dammbruchs der Euro-Stabilitätskriterien. Dennoch wird man nicht
umhin kommen, einen Zusammenbruch verhindern zu müssen.
Wie, darüber müssen sich die Experten nun den Kopf zerbrechen. Wer
allerdings sieht, wie Griechenlands Bevölkerung auf die Ankündigung
unausweichlicher Sparmaßnahmen mit bockiger Verweigerung reagiert,
kann sich ob soviel Selbstbetrug nur an den Kopf fassen.

Originaltext: Mindener Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

251913

weitere Artikel:
  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung Frankfurt/Oder (ots) - Der Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, Siegfried Kirschen, setzt sich für eine umfassende Entzerrung der Spielpläne auf Landesebene ein und kritisiert, dass die Termine zu sehr an die der Bundesliga angepasst seien. Das sagte er am Dienstag in Frankfurt (Oder) anlässlich der Auszeichnung mit dem Medienpreis 2010 des FLB an die Sportredaktion der Märkischen Oderzeitung für ihre herausragende Berichterstattung aus der Region. "Wir bedauern es immer wieder aufs Neue, dass in der schönsten Jahreszeit mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu sexuellem Missbrauch Halle (ots) - Freilich sollte man nicht glauben, dass Strafverschärfungen präventive Wirkung haben. Die Täter sind aller Regel krank. Die jetzt bekannt werdenden Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche sind Folge fehlgeleiteter Sexualität, die durch den Zölibat nicht verursacht, aber leider begünstigt werden. Die erzwungene Ehelosigkeit lockt oft Männer ins priesterliche Amt, deren Verhältnis zur eigenen Triebhaftigkeit nicht hinreichend geklärt ist. Wenn die Gesetze an der Stelle geändert werden, dann also allein um die Würde der mehr...

  • WAZ: Wenn der Staat schläft - - Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Gestern hat die Domstadt gefeiert. Am Aschermittwoch kehrt der Alltag zurück - und damit die verdrängte Angst: Wie stabil ist der Untergrund der Kölner City wirklich? War der Einsturz des Stadtarchivs nur Vorbote weiterer böser Folgen des im besten Fall schlampigen, eher aber wohl hochkriminell angelegten U-Bahn-Baus? Wir haben uns nicht vorstellen können, dass im industrialisierten Deutschland, dem Mekka der Ingenieure, so viel Pfusch und Betrug möglich sind. Die Einsicht ist erschreckend: Köln kann überall sein. Die Bahn mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Hartz-IV = von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Die wichtigste politische Aussage kam gestern von der Kanzlerin. Erstmals zeigte sie sich bereit, eine Generaldebatte über unseren Sozialstaat zu führen. Nachdem sie bislang ihr Heil im Beschwichtigen und Beruhigen sah, ist das wohltuend. Denn das Nachdenken darüber, wie es in einer Gesellschaft, in der heute schon durchschnittlich pro Kopf 2500 Euro im Jahr an Sozialleistungen fließen, weitergehen soll, ist nötig. Zweitrangig ist dabei, ob Angela Merkel dank tieferer Einsicht zu dieser Bereitschaft fand oder es ihr mehr...

  • WAZ: Sanktionen gegen Steuersünder - Geringes Risiko - Leitartikel von Frank Meßing Essen (ots) - Wäre Finanzminister Schäuble ein Schlitzohr, streute er in regelmäßigen Abständen Gerüchte über angebotene CDs mit brisanten Steuerdaten und spülte sich damit per Selbstanzeigen immer wieder Millionen Euro derer in die Kasse, die den Staat absichtlich schädigen wollen. Steuerhinterzieher wollen sich so einem Strafverfahren, wie es einst der damalige Post-Chef Zumwinkel über sich ergehen lassen musste, in letzter Minute entziehen. Auch die medienwirksame Durchsuchung der Zumwinkel-Villa war eine Form der Abschreckung. Viel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht